Hallo Leute!
Möchte euch mal kurz über mein letztes Projektchen erzählen. Nachdem bei uns im Verein (Modelltrucker im Eisenbahnmuseum Heizhaus Strasshof ) die Fraktion der Hydraulikbaggerer schön langsam überhand nahm, habe ich mich entschlossen, einen Kipptrailer zu "modellbauen". Erstens als passender Anhänger zu meinem 4x4 MB 1953 und zweitens, weil der Spielwert eines solchen immens groß ist. Nach einigen Internetrecherchen sowie nach Ausschau von Originalen nahm ich als Basis die Flachbettfragmente, die ich einem Kollegen für etwas Kleingeld abgenommen habe. Also alles vermessen, überlegt, mittels CAD konstruiert und flux war ein Kipptrailer fertig, zumindest am Bildschirm im CAD Programm. Danach gings in den Keller (=Modellbauwerkstatt)
So nun zu den techn. Daten:
Rahmen des Flachbettaufliegers vorne um 60mm und hinten um 120mm gekürzt, also in Summe 180mm kürzer als die eh schon kurze Ausgangsbasis = enorme Wendigkeit im Baustellenbereich.
Kippmulde und Kippantrieb dann mittels CAD in den Rahemn hinein bzw. dazukonstruiert
Kippmulde 550mm lang, 178mm breit, ca. 100mm hoch, Material #2 Aluminium, auswärtig gelasert und gekantet und mittels Zweikomponentenmetallkleber (vom Haarlosen) zu einer Mulde zusammengfügt, es folgen noch etliche Zierteile umd die Mulde schmucker zu machen.
Kippantrieb via M10x2 Trapezgewindespindel (Meterware aus C15 Automatenstahl) und als Mutter eine der Fa. IGUS aus Gleitlagerkunststoff.
Die Mutter wurde dann in ein passendes Alugehäuse eingesetzt, um erstens die Kräfte besser aufnehmen zu können und zweitens etwas geschützt zu sein.
Als Antrieb fungiert im Moment ein Modellcraftgetriebe 18:1 in 6V Ausführung, das hatte ich zu Hause und damit konnte ich mal testen, ob die Kraft aussreichend ist ==> Ergebnis, sie ist es, die volle Mulde verhält sich wie ein Katapult, zumindest im Anfangsstadium der Kippbewegung, deshalb habe ich gleich den richtigen Antrieb bestellt, der Gleiche nur in 50:1 - 6V Ausführung, dann ist das Ganze etwas langsamer und noch kräftiger.
Konstruktionszeitraum inkl. Vorbereitung für den Laserzuschnitt. 2 Monate
modellbautechnischer Aufwand bis dato: 2 Wochen, vom Zerschneiden des Rahmens bis zum absoluten erfolgreichen Funktionstest am letzten Sonntag.
So und nun zu den Fotos:
Hier die Details der Kippspindel, die Mutter noch nicht in ihrem Gehäuse!
Hier die Seitenansicht des Rohbaues, kurz vor der Erstinbetriebnahme. Im Hintergrund der ganz normale Modellbauwerkstattwahnsinn!
Und hier das ganze Gespann in freier Wildbahn, die Zugmaschine wurde dabei ihrem Namen mehr als gerecht, es gab nur wenige Bereich, wo diese die volle Mulde nicht "zugmaschinen" konnte.
Der Spielwert ist enorm, ich war den ganzen Tag damit unterwegs (10:00 bis 16:00), brauchte 1,5 Akkuladungen für den Kippantrieb (1300mAh 2/3A NiMh Akku) und ganze 3 Ladungen für den 4x4 MB, aber auch nur weil ich eigentlich Bereiche befuhr, auf die normalerweise nicht wirklich Baustellenfahrzeuge gehören (Panzergelände, Bereiche der Trialstrecke, etc.) schon gar nicht mit voller Mulde. Aber der MB4x4 zieht, und zieht, und zieht.