Hilfe bei Fräskauf notwendig

  • Hallo Leute,


    so langsam wird es ernst mit dem Kauf einer Fräse. Sehr wahrscheinlich wird es von Paulimot die F207. Doch nun habe ich auch noch eine handvoll Fragen an euch.


    Die F207 hat ja eine MK2 Aufnahme. Die Aufnahme ist doch für den Hobbygebrauch absolut ausreichend im Vergleich zur SK30 Aufnahme? Oder wie seht Ihr das? (Optimum hat glaube ich auch MK2) Da dazugehörige Werkzeug ist bei SK30 auch wesentlich teurer glaube ich so gelesen zu haben?


    Des weiteren, was benötige ich am Anfang um halbwegs vernünftig zu arbeiten?


    - Schraubstock
    - Spannpratzen-Satz
    - Fräser-Set/Satz (welche könnt Ihr hier empfehlen?)
    - Dann eine weitere Frage. Soll ich ER32 Spannzangen kaufen ( z.b. diese hier) oder eher Direktspannzangen wie z.b. diese hier


    Ich wäre euch für eure Hilfe sehr dankbar.

  • Hallo,

    ich will dir versuchen so gut es geht zu helfen, da ich auch lange überlegt habe welche ich kaufen soll !

    Entschieden habe ich mich dann für die F207 von Paulimot mit LANGEM Tisch ! Kaufe nicht die kurze, die Euros sind es wert !

    Wesentlicher Vorteil zur Optimum ist der Motor. Dieser hat bereits einen Frequenzumrichter. Sie dir die Beschreibung auf der Website an.

    Dazu habe ich genommen :
    Schraubstock
    Spannzangen
    Messwerkzeuge (Messuhr, Antastkopf etc...)
    Fräsersatz
    Bohreraufnahme
    Entgrater
    Kreuztisch (dazu brauchst noch ein Backenfutter)
    und sonst noch Kleinteile, die du dir am Besten selbst im Shop zusammensuchst, je nachdem was du brauchst.

    Ich habe die Maschine jetzt ein Jahr und bin sehr zufrieden, kannst ja auch mal in meinen Beitrag schauen, da sind schon haufenweise Frästeile zu sehen.
    Die Genauigkeit der Maschine ist meiner Meinung nach für Messing und Alu sehr gut. Also Getriebebau im Modellbau kein Problem und was für mich auch noch ein entscheidender Punkt war....du kannst sie auf CNC umrüsten wenn dir danach irgendwann mal sein sollte.

    Solltest du noch Fragen haben kannst du dich gerne melden. Ich weiß hier ist guter Rat teuer, aber grundsätzlich kannst du nichts falsch machen. Und ich denke (ohne Werbung machen zu wollen), die Firma hat ein gutes Preis Leistungsverhältnis.

  • Hallo Daniel,

    vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort. :top:dan

    Das ich das richtig versteh. Bei der F207 ist doch schon der lange Tisch bei. Die F205 ist doch die kleine Variante.

    Hast du Direktspannzangen genommen?

    Ich werde gleich mal nach deinem Beitrag suchen. ^^

  • Hallo, melde mich am Abend nochmal.

    Hallo Daniel,

    vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort. :top:dan

    Das ich das richtig versteh. Bei der F207 ist doch schon der lange Tisch bei. Die F205 ist doch die kleine Variante.

    Hast du Direktspannzangen genommen?

    Ich werde gleich mal nach deinem Beitrag suchen. ^^

    Ja du hast Recht, die 207 ist eh schon die Lange - Verzeihung !

    Ich kann dir auch noch andere private Fräsungen zeigen die ich gemacht habe, gerne auch per PN oder irgendwie anders - wie du willst ;)

  • Hallo Andy,
    ich bin etwas größer unterwegs. „X45“ - 1,5KW Klasse.

    Die Maschinen haben dann SK30 – besser wäre SK40. Nicht wegen der Größe, sondern wegen der Verfügbarkeit.
    Bei meiner Maschinengröße habe ich mit SK 30 manchmal Problem vernünftige Fräser zu Spannen.
    Alles was Größer 20mm ist macht Problem. Wozu braucht man so einen großen Spanndurchmesser. ZB. Für einen 3D Taster (20mm Schaft) oder Fräsblattaufnahmen (25mm).
    Es ist richtig mit Mk2 bist Du günstiger unterwegs.
    Von Direktspannzangen würde ich abraten. Die braucht man nur, wenn man sehr kurz Spannen muss. Wenn Du keinen günstigen Anbieter hast, machen die dich arm. Flexibler ist man mit ER oder OZ Spannzangen.
    Für Deine Maschinengröße ist ER32 schon eine Ansage. Die Sätze bekommt man für unter 100€.
    Wichtige Durchmesser 3, 4, 5, 6. 8,10. Die Fetten braucht man am Meisten. Bei mir sind 4 Spannfutter im Einsatz (2 mit D6).
    Investiere in ein vernünftiges Bohrfutter. Da darf man gut 70-100€ ausgeben. Finger weg von den 20€ Zeug!
    Für kleine Arbeiten und wenn es eng wird ist eine ER 16 Spannzangenfutter hilfreich.
    Ich hab mit bei einer Auktion eine kleine Kelch Spannfutterverlängerung ER8 besorgt.

    Schraubstock. Kauf eine kleinen stabilen Niederzugschraubstock (80 - 100mm). Achte auf gute Backen zum Austauschen. (nicht die von Paulimot!) Nicht weil sie nicht taugen! Nur ich würde einen mit Spindel verwenden. Die kleinen von Paulimot (B=26) nehme ich für Hilfspannungen.

    Min 2x Parellelunterlagen für die T Nuten, als Anschlag oder als Unterlagen.
    Spannpratzensatz ca. 40€.

    Messuhr mit Halterung für Spindel.

    Werkzeug.
    Da decke ich mich bei Hoffmann ein. Die müssten auch einen Shop für Privatanwender haben.
    Normal reicht HSS. Kann unter Umständen auch besser als Vollhartmetall sein. Bei ALU wird man den verschleiß kaum merken. Wichtig ist bei ALU die Beschichtung und der Anschliff. Baumarkt oder ähnliche Quellen weißt Du nicht was du bekommst. In Verbindung mit einigen ALU Legierungen macht fräsen dann keinen Spaß.
    Ich hab aber besondere Konditionen.

    Was braucht man.
    Einen vernünftigen beschichteten Bohrersatz (D0,5 – D10).
    Fräser kommt darauf an was man fräst. Ich brauche D2, D3, D6, D10 am Häufigsten. Für die ganz feinen Arbeiten habe ich noch D0,5 und so was. Von Hand aber kaum zu fräsen. Macht bei mir dann die CNC.

    Drehtisch/Teilapparat mit Spannfutter ist hilfreich. Planscheibe kann man verwenden um Winkel zu fräsen. Muss aber am Anfang nicht sein.

    Maßstäbe sind sehr wichtig! Erleichtern die Arbeit enorm und sparen Zeit.

    Vielleicht kannst Du was mit der einen oder anderen Info was anfangen. Die Anwendung ist bei jedem anders.
    Der Tipp mit der Tischlänge, ist auch gut. Denk an Rahmenprofile bohren. Da kann der Tisch nicht lang genug sein.

    Denk an die Faustregel; Kosten der Maschinen und das gleiche an Werkzeug.

    Gruß
    Dirk

  • Hallo Dirk,

    wow, viel Info. :dan

    Ich habe es nun mehrfach durchgelesen. Klar, alles werde ich nicht auf einmal sofort kaufen (können). Fräse mit Grundausstattung. Und alles weitere dann nach und nach. :top

    Aber die Tipps sind doch schon mal hilfreich. :dan:dan:dan Vielen Dank dafür.

    PS: Bei den Parallelunterlagen meinst du einen Satz doppelt kaufen? ?(

  • Hallo Leute,


    so, nun hab ich's getan. Bei Paulimot die F207 und "ein bisschen" Zubehör gleich mit bestellt. Gerade überwiesen. Und nun werde ich gespannt auf das Päckchen warten


    Ich danke euch allen für die großartige Hilfestellung. :dan

  • Guten Morgen,

    hat vllt. jmd. einen Tipp, was für einen Niederzug-Schraubstock ich nehmen kann, der bezahlbar und kein Schrott ist? ;(

    :dan

    Hallo,
    ich glaub, ich hab den hier:
    http://www.cncprofi.eu/product_info.p…eschliffen.html

    Für Dich vielleicht etwas groß. Ich komme damit zurecht. Spannkraft passt, Genauigkeit komme ich sehr gut klar. Sehr großer Spannbereich. Die Backen können stirnseitig geschraubt werden. Dann kann man auch größere Platten/Teile spannen. (Wenn man es braucht)
    Er ist auch vielseitig verwendbar. Man kann ihn auch seitlich einsetzten um z.B. lange Teile hochkant zu spannen. Man spart sich dann die Maschine umzubauen (Kopf schwenken - meist kommt man eh nicht so tief).

    Alternativ:
    https://www.kami-maschinen.de/werkzeugmaschi…0niederzug.html


    Hallo Andy,

    diRk, welche Beschichtung nimmst Du für Alu? Ist das wirklich wichtig fürs konventionelle kurbeln?

    Gruß, Davis


    Das kann ich Dir nicht sagen. Ich halt mich da an die Einsatzempfehlung (ALU/Stahl - instabile Bearbeitung). Bei der Beschichtung bilde ich mir ein, dass der Spann besser abfließt.
    Beim konventionelles Kurbeln wäre nur das Argument Verschleiß. Aber auch hier schafft man es den Fräser zuzusetzen. Je nachdem was man auf dem Schrottplatz findet. Für mich beim CNC Betrieb natürlich wichtig, dass es flutscht.
    Man darf eh keine innige Beziehung mit einem Fräser eingehen. Es sind Verschleißartikel die sich manchmal blitzartig verabschieden. :S
    Deshalb nehme ich bei kleinen Durchmesser Holex als Wegwerfartikel und bei den ganz großen Durchmesser und Schruppanwendung bin ich auch Wendeplattenfräser umgestiegen. Hier sollte man dann eine gängige Plattengröße wählen. Ja keine Exoten! Dann bekommt man bei Auktionen genügend Nachschub.

    Gruß
    Dirk

  • Guten Abend,

    Die Beschichtung spielt schon eine große Rolle, sie macht den Fräser verschleißfester. Gerade beim Fräsen von Alu ohne Einsatz von Kühlmittel kann die Beschichtung dazu beitragen das es den Fräser nicht gleich zuklebt.

    Ich stehe auch gerade vor der Entscheidung Paulimot f207 oder Optimum bf20L :?:


    Mfg Stephan

  • Guten Abend,

    Die Beschichtung spielt schon eine große Rolle, sie macht den Fräser verschleißfester. Gerade beim Fräsen von Alu ohne Einsatz von Kühlmittel kann die Beschichtung dazu beitragen das es den Fräser nicht gleich zuklebt.

    Ich stehe auch gerade vor der Entscheidung Paulimot f207 oder Optimum bf20L :?:


    Mfg Stephan

    Hallo Stephan,
    leider stimmt das so nicht ganz. Im Großen und ganzen hast Du recht, aber Verschleißfestigkeit hat viele Gesichter, auch bei ALU.
    Für die Zerspannung ist neben der ALU Legierung und Warmbehandlungszustand, die Geometrie des Fräsers entscheidend.
    Wir setzten im Betrieb teilweise bewusst unbeschichtete Fräser ein, denn die Beschichtung nimmt der Schneide auch die Schärfe.
    Die verschleißfeste Beschichtung nützt nichts, wenn man eine Aufbauschneide bekommt. Verschleiß ist hier selten das Standzeitkriterium.
    Deshalb ist die Fäsergeometrie wichtiger als irgendeine „Baumarktbeschichtung“. Davon muss man beim Chinamaterial ausgehen.
    Ob das der Hobbyfräser überhaupt merkt sei dahingestellt, dazu haben die Fräsmaschinen vor allem BF20 und Co einfach viel zu wenig Spindeldrehzahl und zu wenig Vorschub, was dann letztendlich zum Verkleben führen kann, wenn man einer der wunderbaren Legierungen erwischt. Da macht dann die Beschichtung keinen so großen Unterschied mehr. Das Werkzeug ist bei ALU Bearbeitung selten das Limit.

    Mein Tipp einfach ein paar Euro mehr ausgeben und für ALU polierte HSS Fräser kaufen.
    Wenn es nicht mehr weitergeht auf Schmierung und Kühlung setzen. Ab einen bestimmten Punkt geht Trockenbearbeitung einfach nicht. Die Oberflächen werden mit Schmierung auch deutlich besser. Ganz wichtig die Späne müssen vom Fräser weg, das verhindert das verkleben und die Erwärmung. Das ist dann oft eine Frage der Strategie.

    Es gibt Leute,die rüsten ihre BF mit "Hochgeschwindigkeitsspindeln" (Kress etc. ) nach. Für kleine Durchmesser mit Sicherheit die Lösung.

    Gruß
    Dirk

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