Hallo Modellfreunde!
Heute möchte ich mein neues Projekt vorstellen, das mir schon seit einiger Zeit im Kopf herumschwirrte. Ich wollte schon länger einen Dumper mein Eigen nennen, konnte mich jedoch nicht so richtig entscheiden, da auf dem Markt keine "EierlegendeWollMilchSau" zu finden war. Sprich ich fand keinen geeigneten Dumper, der 3 sperrbare Achsen hat und voll aus Metall ist und den ich mir leisten konnte oder wollte. Natürlich gibt es von den bekannten Herstellern Dumper die meinen Anforderungen zum Großteil gerecht wurden, jedoch preislich in einer Kategorie liegen, die ich einfach nicht bezahlen wollte.
So entschied ich mich letztlich für den neu auf den Markt gekommenen Dumper von Lesu. Gekauft habe ich das Modell bzw. den Bausatz beim Österreichischen Händler scm-Modellbau - und um es gleich vorweg zu nehmen: NEIN ich wurde NICHT von SCM ersucht, einen Bericht zu schreiben - und NEIN ich habe dadurch KEINE Vorteile beim Kauf gehabt und NEIN ich möchte mit meinem Bericht keine Europäische Modelle schlecht reden oder schreiben! Ich versuche nur meine Erfahrungen zu diesem Modell kund zu tun.
Der Bausatz wurde von scm direkt zu mir mit einem Paketdienst nach Hause geschickt. Im ersten Moment bin ich erschrocken, da der Karton von außen beschädigt war.
Lesu Dumper Aoue AT60H - Baubericht
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Nach dem Öffnen konnte ich sehen, dass es sich um einen sehr stabilen Karton mit einer Art Wabensystem handelte und der Inhalt unbeschädigt war. Ich finde, besser kann man so ein Modell nicht verpacken!
Im Karton waren dann maßgeschneiderte Schaumstoffeinlagen, die aus zwei Etagen bestehen. Ich konnte vorerst meinen Augen nicht trauen was ich da zu sehen bekam!! Schaut es euch selbst an! -
Ich begutachtete die Teile und sah eine Unzahl von verschweißten Plastiktüten. Dann nahm ich die Hydraulikeinheit heraus und drehte gedankenlos am Motor. Dabei stellte ich fest, dass dieser teilweise "eckte", also irgendwas nicht rund lief. Schnell fand ich dann die Ursache, die meine erste Euphorie etwas dämpfte. Im Karton war noch reichlich Strahlsand vorhanden, der dort auf keinen Fall hingehört. Seht selbst!
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Dieser Sand war auch die Ursache für das Übel im Motor der Hydraulik. Also räumte ich alle Teile aus dem Karton und reinigte sie mit Pressluft. Auch den Motor blies ich sauber aus und drehte ihn immer wieder. Da ich mir nicht sicher war, ob der Motor bereits Schaden genommen hat, rief ich bei SCM Modellbau an und schilderte Martin meine Erkenntnisse, um ev. Garantieansprüche geltend machen zu können. Martin sicherte mir zu, nötigenfalls Ersatz zu liefern. Ich nehme die Spannung gleich vorweg: Der Dumper ist in der Zwischenzeit fertig und die Pumpe läuft mit dem Motor klaglos!
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Nach dem Reinigen der Teile nahm ich diese dann in Augenschein. Ich konnte es einfach nicht glauben, dass der gesamte Bausatz aus Metall besteht. Das einzige aus Kunststoff ist die Einrichtung der Fahrerkabine! Sogar die Lampengehäuse sind aus Metall. Die Motorhaube und die beiden Kotflügel sind aus Alu, wobei mir unerklärlich ist, wie man sowas fertigt. Ich kann mir vorstellen, dass die Teile irgendwie gegossen sein müssen. Alles ist bereits sandgestrahlt und bereit zum Lackieren! Das Chassis besteht komplett aus dünnem Blech und ist alles verschweißt. Die Schweißarbeiten dürften ohne Zugabe von Material erfolgt sein und sind sehr präzise ausgeführt worden. Ein unheimlicher Aufwand, wenn man sich die Teile genauer anschaut!
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Dem Bausatz liegt eine ausführliche Bauanleitung in Chinesisch und Englisch bei, in die man sich erst mal einarbeiten muss. Wenn man das System dann endlich durchschaut hat, kommt man gut damit zurecht. Es ist eine Teileliste dabei, wo jedes Teil abgehakt wurde. Der Bausatz war bis auf zwei kleine Teile vollständig, wobei bei den Meisten Schrauben ein-zwei Ersatzschrauben dabei waren. Sämtliche Schrauben waren in unzähligen Plastiktüten verschweißt und diese waren alle beschriftet. Also ging es erstmal ans Sortieren der ganzen Schraubentypen der Größen M1,6 bis M3 in Versionen Linsenkopf, Senkkopf, Innensechskant, Madenschrauben usw. usw.
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Ernst,
ein toller Baubericht, eines tollen Modells.
Ich bleibe weiterhi9n am Ball und warte, voller Vorfreude, auf das endgültige Ergebnis.
Den fertigen Dumper
Schön und fleißig weiterberichten, bitteschön
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Zu erwähnen ist noch, dass der Dumper von Lesu im Maßstab von 1 : 16 ist und eher in die Reihe der "Bruder Spielsachen" passen würde. Ich ärgerte mich zuerst auch ein wenig nach dem Kauf, da ich einen Radlader Volvo von THS besitze, der ebenfalls die Achsen von Lesu trägt. Die Räder vom Radlader sind natürlich um einiges größer aus die vom Dumper, obwohl die Achsen identisch sind. Mir war jedoch auch bewusst, dass Lesu seinen Dumper an den großen Volvo A60H angelehnt hat, der im Maßstab 1 : 14,5 doch ein riesiges Teil wäre. Also fuhr ich zu einem Transpostunternehmen in meiner Nähe, da dort einige Volvo Dumper in Original standen. Ich machte mir die Mühe, von einem Typ A25G die Maße zu nehmen und meine Freude war riesig, als ich diese Maße auf
1 : 14,5 umrechnete und mit den Maßen meines Modelles verglich. Ihr werdet es nicht glauben, aber wäre der Lesu Dumper als Modell "Volvo A25G" gebaut und beschriftet, dann wäre er im Maßstab 1 : 14,5!! -
Somit war meine Kaufentscheidung voll bestätigt. Nun ging es ans Lackieren. Ich besorgte mir in einem Fachgeschäft Haftgrund und Volvo- Baumaschinenlack. Ich habe schon einige Sachen selbst lackiert, hab aber noch nie mit "Baumaschinenlack" gearbeitet. Dieser wurde eigens gemischt und beschriftet. Vom Autolack war ich ein anderes Mischungsverhältnis gewohnt, daher brauchte es einige Zeit, bis ich mit meiner SATA Minijet zurecht kam. Letztlich bin ich aber mit dem Ergebnis zufrieden. Ich hab mir aus einem Drehteller von ehemals Schnapsflaschen einen kleinen Lackiertisch gebastelt, der auf einem Gestell mit Rollen befestigt ist. Dieses Hilfsmittel ist für mich unverzichtbar.
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hier eine Fotoserie ohne Worte:
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letztlich sind es unzählige Teile, die einzeln zu lackieren sind!
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Bei dem Bausatz sind einige Kugelgelenke, die man beim Lackieren berücksichtigen sollte. Da ich aber keine geeignete Möglichkeit zum Abkleben der Kugeln fand, habe ich diese auf Risiko einfach mit lackiert. Im getrockneten Zustand hab ich dann die Kugeln mit einem Schraubenzieher gedreht und der Lack platzte von den polierten Kugeln einfach ab.
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Bei den Achsen habe ich auf den "Triebling" einen aufgebohrten Holzdübel als Abdeckung verwenden, um die Lager nicht zu lackieren.
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Nun startete der Zusammenbau. Ich würde von mir behaupten, dass ich Lesen und Schreiben kann. Auch war ich der Meinung, dass ich Pläne und Zeichnungen lesen können würde. Aber es sind mir dann doch Fehler unterlaufen, die ich bei genauerem Schauen und Lesen hätte ersparen können.
Alleine schon die Montage der Räder an die Achsen ist zeitaufwändig, da pro Felge 18 Schrauben anzubringen sind. Leider sind die Schrauben nicht magnetisch und die Finger sind zu dick dass man sie ansetzen könnte. Also bleibt die Pinzette. Letztlich half auch noch der Akkuschrauber mit. -
Alleine der Zusammenbau der 3 Achsen erfordert schon einen großen Zeitaufwand. Und da passierte mir auch schon der erste Fehler!
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Servus Ernst,
das macht alles einen sehr guten Eindruck und ich bin gespannt wie es weiter geht.
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Bei der Vorderachse sind zwei Stoßdämpfer, die nicht mittig auf der Grundplatte sitzen. Das hatte ich übersehen und prompt eine Grundplatte samt Dämpfer verkehrt rum aufgeschraubt. Bemerkt habe ich das freilich erst nach der Montage der Achse als ich die Federung testen wollte. Natürlich war schon die Kardanwelle montiert und noch einiges mehr, damit sich das Zerlegen wenigstens auszahlt. Ich hätte mich Ohrfeigen können als ich das Ergebnis meines stümperhaften Handelns gesehen hatte!!
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Danke Martin!
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Der nächste vermeidbare Fehler passierte beim Einbau der hinteren Achsen. Ich hatte nicht auf dem Schirm, dass das fixe Verbindungsstück für die Kardans, welches im Drehgelenk verbaut wird, zwei unterschiedliche Anschlüsse hat. Einen mit Flachstelle und einen mit einer Bohrung. Prompt habe ich dieses verkehrt rum eingebaut habe dies erst bemerkt, nachdem beide hinteren Achsen montiert waren. Also alles wieder raus und andersrum wieder rein. Macht ja eh soooooo viel Spaß
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