Angetriebene Lenkachsen 1:14 im Selbstbau

  • Hallo Leute,

    ich stelle hier mal mein selbstgebauten Lenkachsen vor. Diese sollen später für einen Claas Xerion 5000 im Maßstab 1:14 dienen.

    Die Achsen wiegen pro Stück knapp 900 g. In jeder Achse sind einschließlich der beiden Planetengetriebe 14 Kugellager verbaut. Das Differential war ein Kaufteil (Carson X10EB). Zum Bau der Planetengetriebe habe ich hier Forum bereits separat berichtet.

    Die etwas wuchtige Form der Achstrichter (bei mir eher Achstöpfe) liegt an der Eigenkonstruktion der schaltbaren Differentialsperre, die ich nicht kleiner bauen konnte. Aus Symmetriegründen habe ich dann beide Achshälften gleich ausgeführt.

    Der aufmerksame Beobachter wird feststellen, dass ich mich beim Design von den Wachinger-Achsen habe leiten lassen. Ansonsten habe ich hier im Forum viele Vorlagen gefunden oder Hilfestellung erhalten. Falls Euch weitere Details interessieren, fragt bitte gezielt nach - ich werde dann gerne berichten.

    Alles weitere nun erst mal mit diesen Bildern:


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    Beste Grüße

    Dirk

  • Saubere Metallarbeit. Sieht sehr gut aus! :res:res:res

    Gereon

    Ein Modell ist keine Sitzgelegenheit

    Schlüter Super 2000TV-LS Prototyp Schlüter 1350 Compakt TV6 Schlüter Super 1250 VL Special
    Deutz Intrac 6.60 Deutz 13006 Deutz-Fahr Agroprima 4.56 Deutz-Fahr 6.50

  • Super Konstruktion, das sieht sehr massiv aus! :top:top:top

    Natürlich habe ich Fragen! Wie sieht die Differentialsperre aus?

    Wofür ist die kleine Stiftschraube in den Planetengetrieben? Zum Klemmen auf den Lagern?

    Viele Grüße

    David

  • Die Achsen sind dir mal mehr wie sau geil gelungen :top

    Bei einer Achse hättest dir zwar den pendellager bolzen sparen können.

    Weil die hintere ja fest verschraubt ist.

    Bin auf das Modell gespannt.

    Kann dir sagen, das wird ein Monster teil in dem Maßstab.

    Etwas kleiner wie meiner in 1:13,5 ;prost

  • Natürlich habe ich Fragen! Wie sieht die Differentialsperre aus?

    Wofür ist die kleine Stiftschraube in den Planetengetrieben? Zum Klemmen auf den Lagern?

    Die Differentialsperre habe ich durch eine Klauenkupplung realisiert - inspiriert von einem Traxas-Diff. Die weibliche Kupplungshälfte wird am Differentialgetriebe angeschraubt, das männliche Gegenstück ist verschiebbar auf der Achswelle angebracht. Bewegt wird das Männchen über eine Schiebegabel, die drehbar im Achstrichter gelagert ist und in eine Nut des Männchens eingreift. Ich denke, diese Bilder erklären alles hinreichend:

    42674690tg.jpg

    42674691mc.jpg

    42674694vo.jpg

    42674695gf.jpg

    Was die Stiftschrauben am Planetengetriebe angeht, ist es genau so, wie Du vermutest: Mit den Stiftschrauben fixiere ich den Felgenträger auf den Dünnringlagern in axialer Richtung. Die Stiftschraube greift dabei genau zwischen den beiden verbauten Dünnringlagern. Die sind natürlich nur zart angezogen, so dass ich mir nicht die Lagerringe nach außen drücke. Für Details schaue Dir bitte diesen Beitrag an:

    greyflyer
    20. April 2021 um 20:38

    Grüße

    Dirk

  • Gefällt mir außerordentlich.

    Könnte auch noch für größere Massstäbe reichen. :top:top

    Gereon

    Ein Modell ist keine Sitzgelegenheit

    Schlüter Super 2000TV-LS Prototyp Schlüter 1350 Compakt TV6 Schlüter Super 1250 VL Special
    Deutz Intrac 6.60 Deutz 13006 Deutz-Fahr Agroprima 4.56 Deutz-Fahr 6.50

  • Piekfeine Dreh- und Frästeile, und auch noch so appetitlich fotografiert!

    Die mackenfreie Oberfläche und die verrundeten Kanten der Diffsperren-Teile geben mir den Rest.

    Zwei Fragen hätte ich aber doch noch:

    1. Wie ist die längsverschiebbare, aber verdrehsichere Verbindung des männlichen Teils zur Halbwelle realisiert?

    Man sieht ihm von der Klauenseite keine Längsnut an...

    2. Die Doppelkardangelenke, sind diese auch komplett selbst gefertigt oder aus fertigen Achsen entnommen oder gar einzeln käuflich zu erwerben?

    Viel Grüße

    Tom.

  • 1. Wie ist die längsverschiebbare, aber verdrehsichere Verbindung des männlichen Teils zur Halbwelle realisiert?

    Man sieht ihm von der Klauenseite keine Längsnut an...


    2. Die Doppelkardangelenke, sind diese auch komplett selbst gefertigt oder aus fertigen Achsen entnommen oder gar einzeln käuflich zu erwerben?

    Zu 1: Über einen Querbolzen in der Achswelle und eine Längsnut im männlichen Teil. Das stoßen der Längsnut in Stahl wollte ich meiner Hobby-Fräse lieber nicht zumuten. Daher habe ich eine geschlitzte Hülse gefertigt und mit Loctite 648 eingeklebt:

    42675583dq.jpg

    Zu 2: Kardangelenke selber fertigen? Nee, irgendwann ist auch mal Schluss mit selberbauen. Die habe ich fertig gekauft, gibts bei Lili-Modellbau.

  • Ah, sehr schön.

    Lustig, die Schiebeverbindung zur Halbwelle und die Klauenkupplung dürften um einiges belastbarer sein als die Verbindung der Halbwelle zum Diff-Kegelrad - aber dort kann man nichts stabileres bauen. Erstens sind die Kegelräder ja genau so schon vorhanden und zweitens muß die Halbwelle von außen einsteckbar sein, sonst gehts mit dem Zusammenbau gar nicht mehr. Ich hab mir da auch schon lange den Kopf zerbrochen...

    Die Doppelkardans sind ja sehr schön, und zum moderaten Preis erhältlich. Ich hatte dort schonmal geschaut, aber nicht bis zur 7. Seite weitergeblättert, wo nach all den Antriebswellen dann die Doppelkardans kommen.

    Danke für den Hinweis.

    Viele Grüße

    Tom.

  • Hallo Dirk,

    vielen Dank für die Antwort. Ein paar Sachen habe ich ähnlich gemacht wie Du, aber im Detail hast Du ein paar interessante Lösungen gefunden. :top:top:top Ich könnte mir den Hebel für die Diff-sperre auch in meinem Modell vorstellen. Mal schauen ob das passt. Genau diese Doppelkardans sind auch in meinem Hanomag drin, die sind gut, bisher keine Probleme damit, obwohl die etwa 1Nm abbekommen, bevor die Räder durchdrehen (dahinter sind noch Planetengetriebe verbaut, so wie bei Dir).

    Die gesamte Fertigung ist erstklassig! Meinen größten Respekt. :top:top

    Viele Grüße

    David

  • Hallo Leute,

    hier noch ein kleines Update: Rechtzeitig noch in 2021 konnte ich auch die Felgen fertigstellen. Damit bin ich zwar nicht ganz zufrieden, weil der äußere Felgenring am Reifen zu dick aufträgt, aber ich lasse das jetzt so. Das sind meine ersten selbstgefertigten Felgen und ich musste mir die Maße überwiegend experimentell ermitteln. Nochmal würde ich die Felgen so ohnehin nicht mehr herstellen. Das war eine Schweinearbeit, hat sehr lange gedauert und ich musste viel gutes Alu zerspanen. Beim nächsten mal also fertig kaufen oder - falls doch noch noch Neubau erforderlich werden sollte - werde ich die Felgen mehrteilig herstellen und die Teile mit Loctite zusammenkleben. Aber seht selbst:

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    42728135yj.jpg

    42728137ef.jpg

    Grüße

    Dirk

  • Hallo Zusammen,


    für alle die, die dies schon zeitnah lesen sollten, wünsche ich erst mal ein frohes neues Jahr in die Runde. Auf, dass wir auch in 2022 viel Spaß mit unserem Hobby haben können.

    Ich habe meine nun fertigen Räder mal provisorisch an die Achsen geschraubt. Im richtigen maßstäblichen Achsabstand von 257 mm (bei 1:14) aufgestellt macht mir die Größe und das Gewicht jetzt doch ein bisschen Angst. Die Auslegung des passenden Antriebsstrangs könnten eine Herausforderung werden. Allein die Achsen samt Räder wiegen beide zusammen nun rund 5 kg. Die Flasche in den Fotos zum Größenvergleich ist eine 0,5-Liter Flasche meiner Hausmarke. Die Breite von Reifenaußenseite bis Reifenaußenseite beträgt knapp 220 mm. Damit bin ich dann sehr nah am angestrebten Abmaß des Originals (3.000 mm).

    42728138zc.jpg

    42728140zm.jpg

    42728139kl.jpg

    Obwohl ich mich in nächster Zeit primär der Konstruktion des Rahmens widmen werden, habe ich mir auch schon Gedanken zum Antrieb und Getriebe gemacht. Zu den folgenden drei Punkten wäre ich für Euren Rat sehr dankbar:

    1. Über ein Schaltgetriebe möchte ich zwei Geschwindigkeitsbereiche realisieren:

    - bis max. 50 km/h im Original (entspricht im Maßstab 1:14 ca. 1,0 m/sec)

    - bis max. 20 km/h im Original (entspricht im Maßstab 1:14 ca. 0,4 m/sec)

    Die erste Geschwindigkeit ist die Höchstgeschwindigkeit des Xerion, die zweite habe ich mal willkürlich festgelegt – quasi als Höchstgeschwindigkeit im Lastbetrieb auf dem Feld. Was meint Ihr - ist diese zweite Geschwindigkeit realistisch gewählt und kann man Geschwindigkeiten generell einfach mit dem Baumaßstab runterrechnen? Sollte ich die langsamere Geschwindigkeit mehr an die Höchstgeschwindigkeit annähern (wegen des sonst benötigten großen Übersetzungsbereiches des Getriebes – siehe Punkt 3)

    2. Als Antrieb würde ich bevorzugt einen Brushless-Antrieb einsetzten, und zwar diese Combo: https://www.zappenduster-rc.de/elektronik-und…ler-1200kv.html

    Diese Combo wird bevorzugt in Rock-Crawlern eingesetzt. Der Motor hat mit 1.200 KV eine relativ geringe Drehzahl und damit – so hoffe ich – etwas mehr Drehmoment. Vorausgesetzt, ich wähle die richtige Getriebeüberuntersetzung, meint Ihr diese Combo ist leistungstechnisch ausreichend? Hat vielleicht jemand Erfahrung mit dieser oder einer ähnlichen Combo – idealerweise in einem Traktormodell im ähnlichen Maßstab? Oder würdet Ihr mir zu einer gänzlich anderen Motorisierung raten?

    3. Meine Achsen haben von der Achseingangswelle bis zum Rad durch das Differential und das Planetengetriebe bereits eine Untersetzung von 1: 12,631. Sofern ich den Motor der o. g. Combo verwende, hat die Motorwelle bei 7,4 V Eingangsspannung eine Nenndrehzahl von 8.880 U/Min. Nehmen wir ferner an, meine o. g. Geschwindigkeitsstufen passen in etwa, dann müsste ich von der Motorwelle bis zum Achseingang durch ein entsprechendes Schaltgetriebe um ca. 1:14 (Lastgang) bzw. 1:5 (Höchstgeschwindigkeit) weiter untersetzten - zumindest habe ich das so unter Berücksichtigung des Raddurchmessers von 148 mm ausgerechnet. Als Schaltgetriebe käme aus meiner Sicht das 2-Gang-Schaltgetriebe F-5013 von Lesu in Frage, auch wenn das von den Übersetzungsverhältnissen nicht genau passt. Ich spiele aber mit dem Gedanken, mir auch noch das Getriebe selbst zu bauen. Der grundsätzliche Aufbau und die Funktion sind mir schon klar. Ich hatte aber gehofft, hier im Forum auf ähnliche Bauvorhaben zu stoßen, habe dazu aber nichts gefunden. Wenn jemand Erfahrungen im Bau einfacher 2-Gang-Schaltgetriebe mit Klauenschaltung hat und hierzu ggf. bereits berichtet wurde, wäre ich für einen Link dankbar.

    Grüße

    Dirk

  • Hallo Dirk,

    Wenn ich so offen sein darf, ich hoffe da kommen noch andere Reifen drauf, weil die sind jetzt nicht wirklich schön :wech

    Bei so genialen Achsen


    Zum Getriebe hätt ich nochwas,

    wenn ich so rechne was du dann untersetzung im 1 Gang hättest, bist ca bei 176:1

    Bei meinem Xerion hab ich im 1. Gang 645:1

    Und im 2. Gang 161:1

    Bedenke die 4 großen Reifen brauchen viel Kraft. Gerade bei den stabilen Achsen bekommst die Kraft auch auf den Boden.

    Und Gewicht wird er bestimmt 14 bis 16 kg bekommen :112:

  • Wenn ich so offen sein darf, ich hoffe da kommen noch andere Reifen drauf, weil die sind jetzt nicht wirklich schön

    Ja, Du hast schon recht - ideal sind die Reifen nicht. Allerdings waren das die Einzigen, die ziemlich genau den Maßstab 1:14 abbilden und Geld gekostet haben die auch. Fazit: die Reifen bleiben (erstmal).

    Wenn Du im ersten Gang eine Übersetzung von 645:1 hast, was hat dann Dein Motor für eine Drehzahl und welche Geschwindigkeit hast Du in diesem Gang vorgesehen?

  • Hallo Dirk.

    er Motor hat mit 1.200 KV eine relativ geringe Drehzahl und damit – so hoffe ich – etwas mehr Drehmoment.

    Grundsätzlich laufen die untenrum nur dann mit richtig Drehmoment los, wenn man sie direkt an den Akku klemmt.

    Durch den Fahrtregler steigt das Drehmoment mit der Gashebelstellung an. Der Fahrtregler wird auf jeden Fall im unterstem Teillastbereich das Drehmoment komplett abwürgen. :112:

    Die Erfahrung habe ich sowohl bei Brushless als auch bei Bürstenmotoren gemacht.

    Daher ziele ich im Moment eher auf möglichst hoch drehende Motoren mit möglichst hoch übersetzten Getrieben. Dann hat der Motor schon eine nennenswerte Drehzahl, auch wenn Du langsam fährst.

    Und dann wähle ich trotzdem natürlich die höchste Leistung, die beim gegebenen Bauraum möglich ist, damit der Motor nicht thermisch am Limit läuft.

    Wenn ich so offen sein darf, ich hoffe da kommen noch andere Reifen drauf, weil die sind jetzt nicht wirklich schön

    Das finde ich auch :top


    Viele Grüße

    David

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