Mal wieder Abkantbank - Kaufberatung

  • Hallo Leute,

    ich mache gerade schwere Zeiten durch: Die Versuchswerkstatt, für die ich in der Firma verantwortlich bin und die ich extensiv für meine Hobbies nutze Cool wird durch den Umzug in ein schickeres, aber kleineres Firmengebäude verkleinert. mad2

    Unter anderem verschwindet eine billige "3 in 1" Blechbearbeitungsmaschine (Schneiden, Gesenkbiegen und Rundbiegen) mit 1000mm Arbeitsbreite.

    Nicht daß diese 3 in 1 besonders toll war.
    Die Schneideklinge mußte man immer wieder mal nachstellen, die Schrauben, welche sie an der Gleitfläche hielten, verstellten sich immer wieder.
    Das Abkanten war immer etwas schief. Linke und rechte Seite liefen durch den äußerst grobschlächtigen Exzenterantrieb nicht gleich. Alle Versuche, die Biegestempel dem entgegen einzustellen, schlugen fehl.
    Das Rollenbiegen habe ich in 20 Jahren vielleicht 3mal gebraucht.

    Nun brauch ich aber gerade fürs Hobby trotzdem mal ne Abkantung...
    Und würde mir vielleicht privat eine deutlich kleinere kaufen.
    Es gibt hier schon ein paar Threads dazu, aber diese sind doch über 5 Jahre alt und die meisten Links darin gehen nicht mehr, so kann ich mir kein Bild machen.

    Zur Auswahl stehen:

    3 in 1 mit 300mm Arbeitsbreite
    https://www.ebay.de/itm/373845642196

    2 in 1 (Gesenkbiegen und Schneiden) mit 200mm Arbeitsbreite
    https://www.ebay.de/itm/133950377701

    Nur Gesenkbiegen mit 300mm Arbeitsbreite
    https://www.ebay.de/itm/374001002445

    Welche ist beim Biegen halbwegs präzise?
    Welche ließe sich vielleicht in der Genauigkeit "tunen"? (Buchsen des Exzenterantriebs präziser machen, oder irgendwie einstellen, oder Gesenk, Biegesegmente und Anschläge nachschleifen oder nachfräsen?

    Dann gibts natürlich noch die Profiform, die entspricht der "2 in 1", kann man mit 200 und 320mm Arbeitsbreite haben.
    https://www.wtn-gmbh.de/aktuelles/sonsti...itungsmaschinen
    Neupreis 980€ statt des billigen China-Nachbaus um ca. 170€. Will ich mir eher nicht leisten, weiß auch nicht, ob der fast 6fache Preis wirklich so viel mehr Qualität bringt.
    Wäre schon interessant, beide Ausführungen mal nebeneinander zu sehen.

    Danke für Eure Hilfe.
    Tom.

  • Guten Morgen,

    die oben genannten Maschinen kann ich leider nicht bewerten. Ich kann nur zur Info meine noch in den Ring werfen. Diese arbeitet seit Jahren zuverlässing und hat m.E. ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis.

    https://www.stuermer-maschinen.de/metallbearbeit…305-hs-3772305/

    Ich habe dazu passen noch die Rundbiegemaschine, aber ehrlicherweise kommt diese Bearbeitung auch bei mir nur an Vollmonden im Schaltjahr zum Einsatz.

    Einen guten Start

  • Hallo geschätzte Freunde des gepflegten Modellbaus!

    Ich hab die Maschine 3 in 1 mit 300mm Arbeitsbreite, die auch von Paulimot verkauft wird. Die Konstruktion der Klingenführung ist ein bisschen falsch ausgelegt, da beim Drehen in die andere Drehrichtung ( beim Rollen) die Klingen verkanten. Ich hab das mit Tellerfedern gelöst, die die Klinge immer sauber auf die Führung drücken.

    Ansonsten bin ich eigentlich zufrieden und arbeite auch oft mit der Maschine.

  • Also unsere "3 in 1" ist halt blau, weil von Bernardo. Ich hatte sie vor Jahren günstig unbenutzt aber gebraucht gekauft. Sie war voll versifft mit der chinesischen Salzwasserschutz-Pampe und nach dem Reinigen haben wir sie jahrelang nicht benutzt. Mein 15-jähriger Sohn, der Sam, benutzt sie inzwischen und es klappt ganz gut. Das Kanten geht, macht aber vom Gerät her so Grat-Spuren auf der Andrückfläche beim Werkstück (schuld ist das Gegenstück zu den Kant-Prismen, also diese v-förmige Stahl-Tasche). Man sieht das an den regelmässigen Linien auf meinen Fotos, unweit der Biegungen. Wohl wird man das V-Gegenstück der Maschine noch entgraten können, uns war es aber(noch) nicht so wichtig. Sagen will ich es trotzdem, damit Du damit rechnen kannst. Das Blechrollen geht gut, die Einstellarbeit ist aber aufwändig. Das Schneiden/Cutten von Blech verwenden wir nicht, weil wir das lieber Cnc-Fräsen. Aber, soweit ich es probieren konnte, ist es viel Einstellarbeit, bis es gut geht. Mal verbiegt es das zu trennende Blech nur, und manchmal geht ein guter Schnitt, man hat den Dreh aber bald heraussen. Auf den Bildern haben wir 1mm Schwarzblech zu Kotflügel gebogen und dann Wig-geschweisst.

    Generell plagt sich die Maschine, wenn man die angegebenen Höchstblechstärken ausreizen möchte, sehr bzw. geht es gar nicht ohne Rohr als Verlängerung am Hebel. Das mache ich lieber nicht, denn da wird allzu rasch irgendein Teil nachgeben.

  • Hallo zusammen,

    erstmal vielen Dank für die Beiträge.

    Da wir jetzt schon tiefer im Thema sind, kann ich spezieller fragen bzw. meine Erfahrungen mit der großen 3in1 teilen.

    Zunächst Ulrich, Thema Schwenkbiegemaschine:

    Damit habe ich schon auch geliebäugelt. Was mir aber beim Schwenkbiegen nicht gefällt, ist die "einseitige" Biegesituation: Ich wüßte nie so recht, wo ich die (vormarkierte) Biegelinie hinplatziere: Genau an die Niederhalter, oder einen Hauch darunter, oder davor? Ich stelle mir vor, da muß man sich lange rantasten, bis man maßhaltiges produziert. Beim Gesenkbiegen hingegen ziele ich mit der relativ spitzen Vorderkante des Stempels genau auf die Biegelinie, und dann faltet es beide Schenkel gleichermaßen um 45° hoch. Außerdem könnte ich auf lange Sicht vielleicht sogar verschieden spitze Stempel und Gesenke herstellen.

    Und dann heini:

    Die "Markierungen" kenne ich von der großen 3in1, die wir hier hatten, auch. Ich hatte auch an Polieren des Gesenks gedacht, aber war dann zu faul dafür (wäre ja auch 1m lang gewesen). Wenn mir die Optik sehr wichtig war, habe ich vorher Klebeband auf die Unterseite geklebt, eine Lage Malerkrepp tat da schon Wunder.

    Mein spezielles Thema war der Gleichlauf. Die Biegungen wurden immer schief, selbst relativ kurze Stücke. Schief heißt, der Stempel tauchte nicht gleichmäßig ins Gesenk ein. Am einen Ende der Biegung waren es noch keine 90°, am anderen Ende schon drüber. Ob die Exzenterwelle links- oder rechtsrum gedreht, kein Unterschied. Ich habe keine Möglichkeit gefunden, diese Schräglage einzustellen, vielleicht war ich auch zu blöd dafür, und es hätte eine Einstellschraube gegeben. Nur einen Versuch habe ich immer wieder erfolglos gemacht: Exzenterantrieb auf untersten Punkt stellen, und die Stempel alle ins leere Gesenk fallen lassen und so wieder festklemmen. Aber festklemmen reicht nicht, beim nächsten Biegevorgang werden die sofort wieder an den (schiefen) Anschlag geschoben.

    Einstellen der Schneidklinge:

    Das Einstellen auf einen minimalen Schneidspalt, so daß auch dünnnste Bleche sauber geschnitten und nicht reingezogen werden, ging bei der großen 3in1 eigentlich ganz gut. Aber es ist richtig, die Klinge muß von den Schrauben immer auf gut auf die Gleitfläche gedrückt werden, sprich die müssen so halbfest angezogen werden. Natürlich lockern sie sich mit der Zeit, und dann steht die Klinge auf der unteren Schneidkante auf und alles blockiert. Ich wollte immer irgendwelche Sicherungsbleche bauen, welche die Schraubenkopf-Drehung festhalten, aber starke Tellerfedern sind auch eine gute Idee. Und die Schrauben dann vielleicht mit Loctite sichern, oder man kann sie auf Grund schrauben.

    Jetzt bin ich aber trotzdem noch an Erfahrungen mit der 2 in 1 interessiert. Quasi der China-Nachbau der Profiform. Aber vielleicht muß ich diese Erfahrungen selbst machen, kann sie ja dann hier teilen.

  • Jetzt bin ich aber trotzdem noch an Erfahrungen mit der 2 in 1 interessiert. Quasi der China-Nachbau der Profiform. Aber vielleicht muß ich diese Erfahrungen selbst machen, kann sie ja dann hier teilen.

    Hallo Tom,

    hast Du dir mittlerweile eine Maschine zugelegt? Wenn ja, welche ist es geworden und wie sind deine Erfahrungen?

    Bin selber gerade dabei eine zu suchen.

    Grüße

    Kevin

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