Hallo Forum,
nachdem ich wieder etwas Platz geschaffen und die Modellbaukasse aufgefüllt habe ist es nun Zeit für ein neues Projekt.
Tamiya habe ich inzwischen mehr als genug, es soll nun mal ein SK von WEDICO sein.
Mir spukt schon lange der Gedanke im Kopf rum mal so einen richtigen 80er-Jahre-LKW zu bauen, wie sie seinerzeit massenweise auf den weitverbreiteten "Trucker-Treffen" zu finden waren. Und da eignet sich der Mercedes SK der 1. Serie hervorrragend. Ich will´s nicht übertreiben, aber hochgezogene Auspuffanlage, Chromtank, Rammschutz, Drucklufthörner und der eine oder andere zeitgenössische Aufkleber müssen sein...
Außerdem soll auch der Rahmen im klassischen "ochsenblutrot", das bei Mercedes einfach "chassisrot" hieß, lackiert sein. Das war nur noch bis zu der 94er Modellpflege beim SK Standardfarbe, ist daher beim Tamiya SK etwas unpassend.
Zur Kabinenfarbe später mehr.
Erstes Problem: Man bekommt so einen WEDICO auf den ersten Blick eigentlich nirgends. Fragmente des Lieferprogramms finden sich in einigen online-Shops, es ist aber nirgends möglich sich einen kompletten LKW zusammenzustellen weil immer was Entscheidendes nicht verfügbar ist. Das hab ich mir ein paar Monate angeschaut, dann hab ich einfach mal ne email an Thicon, die ja die Marke übernommen haben, geschrieben. Und siehe da: Der "Scheffe" persönlich hat umgehend geantwortet und eine telefonische Beratung angeboten!
Es scheint wohl aktuell etwas Lieferprobleme für Bausätze zu geben, aus Lagerbeständen ließe sich aber fast alles kurzfristig realisieren. Also hab ich mir mal ein Fahrzeug zusammenstellen lassen. Wäre eine dreiachsige Sattelzugmaschine mit "Profi"-Fahrgestell und resedagrünem Fahrerhaus geworden.
Ich habe mich dann etwas genauer mit der Materie beschäftigt und das Fahrzeug nicht so bestellt. WEDICO leistet sich ja den Luxus von zwei (bald drei) Fahrgestellprogrammen und ebenso drei Achsvarianten. Das läßt sich leider nicht beliebig kombinieren. Dreiachser geht nur mit einzelner Hinterradfederung und allen Achsvarianten, Pendelei geht nur mit den klobigen sperrbaren Achsen - wobei bei der Achsanlage unnötigerweise zwei Achsen mit Sperre dabei sind. Eigenbau geht natürlich auch, aber das artet dann wieder aus. Und dafür, daß dieser LKW wohl außer ein paar Spazierfahrten immer nur rumsteht wäre mir das auch zu teuer.
Also dann Zweiachs-Sattelzugmaschine mit der etwas "scaligeren" Metall-Hinterachse ohne Sperre.
Motor und Eingang-Getriebe wurden auch gleich mitbestellt, die WEDICO-eigene Fahrregler- und Beleuchtungsanage habe ich aber verschmäht. Ich denke, ich werde mir da nen Beider SFR gönnen.
Dann die Lackierung. Im Gespräch habe ich erfahren, daß WEDICO die Fahrerhäuser auch pulverlackiert in Wunschfarbe liefert. Das ist natürlich ne geile Sache. Und dann für nur 50 Euro Aufpreis. Also, das dicke "LKW Verkaufstaschenbuch" vom Daimler rausgekramt und Lackfarben gewälzt. Sollte in jedem Fall was Typisches für die 80er sein. Die sieben lieferbaren Serienfarben sind zu langweilig. Aber es gab ja zahlreiche Sonderfarben die beim Original gegen geringen Aufpreis lackiert werden konnten. Ich wollte was in blau. Aber nicht das "enzianblau" - ich muß nicht den 736ten Manfred-Krug-Auf-Achse-Gedächtnis-LKW haben. Und von dem Blau meiner Baufahrzeugflotte habe ich auch schon genug. Also etwas heller. Der Herr Thiel von thicon war so nett, daß er wärend des Telefongespräches mal kurz zu seinem Lackierer rübergegangen ist und wir anhand der RAL-Nummern Farbtöne abgeglichen haben. Die Farbe MB 5 515 himmelblau, was RAL 5015 entspricht, war sogar vorrätig. Also habe ich das bestellt. Nachdem ich es nun "live" gesehen habe: Gab´s in der Farbe nicht mal ein Sondermodell für festo?
Nach ner guten Woche Wartezeit ist ein verdächtig kleiner Karton bei mir angeliefert worden. War aber alles Bestellte dabei. Ist nur, wie heute üblich, ziemlich dicht gepackt, Wenn man so eine Schachtel mal ausgeräumt hat, bekommt man die Teile nie mehr alle zurück.
Als Erstes das Fahrerhaus. Das wurde ja neu aufgelegt auf Basis der alten NG und SK-Kabine. Manches ist ganz nett gemacht aber es gibt auch ein paar Schwächen. Da das Dach nun abnehmbar ist fehlt es als tragende Verbindung. Stattdessen gibt es oben einen Zwischenträger wo auch Innenleuchten und Lautsprecher befestigt werden können. Leider werden die hinteren Seitenwände oben nun nur noch zwischen zwei Blechen eingeklemmt, was wegen der dicken Pulverlackierung immer wieder auseinander rutscht. Letzendlich wird die ganze hintere Kabinenstruktur nur von zwei M2-Schräubchen mit Mutter (weil man nicht dran kommt auch ohne Sicherung) formschlüssig gehalten. Das ist Murks! Werde ich irgendwie ändern müssen. Daß man den zum SK eigentlich dazugehörigen Bugspoiler extra bestellen muß und sich der eigentlch beim "Profi"-Fahrgestell auch gar nicht montieren läßt oder man dann zumindest das Fahrerhaus nicht mehr kippen kann, ist auch doof. Aber läßt sich anpassen. Überhaupt: Warum ist die Stoßstange am Fahrerhaus befestigt und nicht am Chassis? Dafür gibt es keinen konstruktiven Grund.
Andereseits gibt es auch Positives. Das Fahrerhaus ist bis auf ein etwas zu flaches Dach absolut stimmig und die Kostruktion mit den Türverriegelungen, Seitenscheiben und Türinnenverkleidungen annähernd genial.
Da es mir bei der dem Modell in erster Linie um die Optik geht war der erste Schritt vor der Fahrerhausmontage das "Schwärzen" von Front-und Seitenscheibenrahmen. Ich wollte nicht auf dem schönen Pulverlack rummalen, daher habe ich mattschwarze Plotterfolie dafür verwendet. Bei den Erstserien-SK sind grundsätzlich immer die Stege zwischen den Seitenscheiben schwarz. Das ließ sich problemlos mit der Folie machen. Schwieriger war Rahmen um die Scheiben - was im Original die Dichtgummis sind. Übles Gefummel, aber hat geklappt. Hoffe, es hält dauerhaft.
Hier mal die ersten Bilder:
Jetzt mal genug für´s Erste, später geht´s weiter.
Grüßle
Steffen