neuer 1:1 Elektrotruck eActros 600

  • Heute: Autohof Hamburg-Nordheide - Mercedes eActros600 Präsentation.

    Schaut mal auf Utube - war echt erstaunt wie viele Beiträge da heute, 10.10.23 kamen ....

    Wie irgendein amerikanisches Küchengerät die Frontdeckeln cleanen - hat viel vom zeitlosen und kraftvoll / symmetrischen Mercedes-Design zerstört.

    Denke dass wie bei BMW und Toyota neue e-Fahrzeuge einfach so schräg aussehen müssen, als ob sie aus einer 30 Jahre späteren Zukunft

    zurück-transferiert aussehen um heute MEGA-modern wirken zu wollen? Das gabs schon in den 60ern bei Citroén und später am RO80.

    Die Mercedes Mitarbeiter haben mich leider nicht überzeugen können - ob der jetzt so aerodynamisch ist dass er weiter fährt als andere?

    - jetzt wo nicht mal Chinesen verbilligte deutsche e-PKW's kaufen wollen, die eigens für diese glatt gezeichnet wurden -

    - muss ein dt. Truck- Traditionshersteller das 2025 so machen... ?

    Halte diese Front eher für eine Eintagesfliege, denn die zukünftig geforderte DirectVision -Übersichtlichkeit macht ja ein Telsa-SEMI besser - und in US gelten diese Vorschriften gar nicht.

    Ich war auch nicht immer Mercedes FAN - aber wie hat mir nicht das dynamische Design vom newActros 4x2 2012 gefallen, dass ich gleich einen haben musste ?


    Hoffentlich gibt es den bisherigen Actros noch lange als Diesel im gewohntem Design-

    (Hab selbst noch den Actros 4x2, 6x4 und als 8x4 SLT - klar 1:TAM allesamt Batteriegetrieben Akku seitlich am Rahmen nicht darunter!..)

    Das bisherige Design ist mir in ALLEM viel lieber...

    Meiner Meinung nach, ist Teslas-E- SEMI Truck ja ein Meisterstück dagegen.


    Was ich gar nicht verstehe, sind die Luftansaugung rechts am Hochdach, zwei Zusatz-Spiegeln ->

    Hat extrem geglättete aerodynamische Rundumverkleidungen, 2 Weitwinkel-Kameras und immer noch diese zusätzlichen Spiegeln.


    Denke ich sollte jetzt mal die neuen E-Ladesäulen bauen, denn die fehlen ja in großer Zahl für Fernverkehrs-E-Truck-BEV-Einsätze -

    auch am Parcours - und zwar an jedem einzelnen LKW-Parkplatz - denn wer will denn schon gerne warten bis der Lader frei wird?

    XT60 schaut eh fast wie CCS aus. XT90 wäre dann wohl MCS - aber sicher nix für - 800V & 1000A!


    Ein eLKW der leider so (noch) nicht funktionieren kann.... mal sehen - wie sich ELEKTRO 1:1 weiterentwickelt - das dauert wohl noch bis 2030.

    Wir sind da ja schon1:TAM weiter -> Akkutausch und weiter gehts....

  • Guten Morgen zusammen,

    als nicht Lkw-Spezialist hätte ich da eine ehrliche Frage:

    In der Pressemitteilung wird folgendes verklausuliert:

    - Kombiniertes Gesamtzuggewicht von bis zu 44 Tonnen (gilt nicht für Regelbetrieb Deutschland)
    - Nutzlast von etwa 22 Tonnen mit Standardauflieger

    Ein Standard-Auflieger wiegt laut Google 7to + 22 to Nutzlast bleibt ein Eigengewicht der Zugmaschine von 15to wenn sie von den 44to aus runter rechnen. Wenn es nur die 40to sind natürlich nur 11to. Ein exaktes Eigengewicht finde ich nirgendwo.

    Ein vergleichbare Standardzugmaschine wiegt laut Google 8to.

    Bleibt aber ein Mehrgewicht von 3-7to oder 37-87% und eine reduzierte Zuladung von 8-18%.

    Nachdem die Infrastruktur in Deutschland nur die 40to aufnehmen kann, würde das bei gleichleibendem Güterverkehr eine schlichte Erhöhung um 8-18% bedeuten (mehr Reifenbedarf, höhere Schädigungen der Infrastruktur und Reduzierung deren Lebensdauer, höhere Sekundäremmission,...).

    Wenn zwei Variablen einer Gleichung sich nicht verändern muss es die dritte tun. Wenn jetzt noch der Bedarf auch noch steigt laufen zwei Variablen gegeneinander und wir haben eine Kurve und keine Gerade mehr...

    Jetzt ist das obere Beispiel der Peak des Möglichen, je geringer das zulässige Gesamtgewicht, desto größer wird der Anteil des Eigengewichtes und desto kleiner die Nutzlast.

    Hab ich mich da vertan oder ist der Plan wirklich so genial wie er beworben wird?

    Grüße

    Ulrich

  • Hallo Ulrich!

    Freut mich, dass Du diese Fakten hier ansprichst. Es ist leider so - Batterien für Reichweite sind schwer - und diese Fahrzeuge am Ende eben auch.

    Aber die erlaubten 40to werden bei weitem nicht von allen gefahren, sondern stellen ein Limit dar mit dem die Bauwerke geschützt werden.

    Irgendwas zwischen 28-32to GG dürfte so der Schnitt sein, sonst hätten wir nicht so viele Elefantenrennen, weil ein leichter geladener Truck den schwereren überholen möchte.

    Schau mal wer mit gelifteter Achse fährt ist nicht 40to schwer - sondern leer.

    Die nationalen Transporteure im Werks-Shuttleverkehr, sind auch welche, die so um die 350-500 km am Tag machen, und das ginge je nach Temperatur und Topographie heute auch schon.

    - aber (noch lange) nicht wie hier propagierten auf der Langstrecke. Eher denke ich, ein Auflieger wird wie bei der Postkutsche auf Distanz von unterschiedlichen Sattelschleppern gezogen werden.

    1.000km Reichweite elektrisch mit Zwischenladen - ist ein logistisches Problem - dass nur Sicherheit vermitteln soll - es ginge.

    Praktisch ist das aber nicht - weil die Ladesäule nicht frei, wenn die Pause anfängt-.

    Ich hab mich da auch erst etwas hineingedacht, und denke nun, dass eTrucks bald schon eine berechtigte Nische bekommen werden - nur die Großserienprodukte hatten bislang gefehlt.

    Teurer Diesel nebst teurem AdBlue machen den Großteil der Gesamtkosten im Betrieb auf 1Mio km. - da kann der eTruck teuer sein wie er will - er ist am Ende günstiger.

    Förderungen und Mautersparnisse sollen das nur beschleunigen - aber eigentlich ist das nur ein Bonus für die ersten mühsamen Anfänge der "early adopter".

    Strom könnte eben in Kurzstreckenverkehr als Treibstoff schneller und im Gesamtwirkungsgrad wirksamer einspringen, als der anders problematische "Energieträger" H2 und abends im Depot tatsächlich viel billiger sein als Diesel und ganz ganz ganz ganz viel billiger als H2.

    Die benötigte Infrastruktur dafür wächst - aber klar nicht überall.

    Einige hundert Stadtbusse zeigen schon, dass das geht - wenn auch klar erst die dafür benötigte Ladeinfrastruktur dazu errichtet sein will. Die heutigen Tankstellen auf Route hat bislang auch kein Fahrer vorfinanziert.

    In der Nacht geht der allgemeine Stromverbrauch zurück... und dann ist e-Laden von einigen Fahrzeugen in Industriegebieten mit starkem Netz kein großes Thema.

    Aber klar Tagsüber fahren die LKWs meistens - bis sie anhalten müssen - nicht weil die Batterie leer - sondern die erlaubte Lenkzeit die Pause vorschreibt.

    Im Speditionsgewerbe ist die Marge dünn. - will heißen: Um wettbewerbsfähig zu sein, muss man das am Ende auch machen.

    Die EU hat dafür gesorgt, dass der CO2-Verbrauch in die MAUT-Kosten abgebildet wird- und damit geht es rascher, denn sog. "Emissionslose" BEV(batterie electric vehicles)

    zahlen aktuell nur 25% vom Diesel bei der MAUT und gar keinen CO2-Aufschlag. - aber klar die paar LKW-Stromer sind noch nur Dreistellig, und die werden in größerer Zahl später

    eventuell auch anders bei der Straßenbenutzung bewertet, wenn sie ca. 2-3to schwerer sind als heutige .

    Jetzt müsste halt der Strom auch ganz grün sein (Kohle?) - aber der kommt ja bekanntlich EU-weit aus der sauberen Steckdose - beim Verlader an der Rampe! (?)

    Warum jetzt E-Trucks das Heilmittel? - Die EU Hersteller müssen dank Paris-Ziel von Basis-Verbrauch 2019 - 2025 eine Einsparung von dzt. -15% [Verbrauch = CO2] erbringen

    und bis 2030 vs. -30%- Das geht mit Verbrennern leider nicht mehr, Der BEV gilt hierbei als Emissionslos.

    Die Verbräuche kommen nun in die neue LKW-Maut ab 2024 - das wird also alles teurer - bei sinkender Produktivität, Exportquoten, Förderwillkür und wachsender Inflation eine schöne Idee (?)

    Die meisten km auf der Straße/Autobahn fährt man nun mal mit den einfachsten Produkte) die 4x2 Sattelzüge und auch etwas Gliederzüge.

    Also um schnell CO2 - Dekarbonisierung am Papier für Brüssel zu betreiben, stimmt das schon - aber dann sollte an jedem LKW-Stellplatz eine frei 150-400kW-Lademöglichkeit sein - so ginge das vielleicht.

    Der Staat nimmt unsere Pensionsvorsorge und investiert in Ladesäulen - Netze und Parkplätze - oder etwa doch nicht!

  • Hallo Christian,

    danke für Deine sehr weiten Ausführungen. Ich bin grundsätzlich der Meinung, wer nicht fragt bleibt dumm und daher danke für die andere Sichtweise.


    Ich komme eben aus der Tragwerksplanung, zwar heute mehr Hochbau, aber früher auch Brücken- und Wegebau. Daher sind für mich solche politischen Aussagen wie: mal schnell 2to mehr zul GG ein Dorn im Auge.

    Wenn man den Zustand der Verkehrswege ansieht ist nicht überall die Reserve enthalten und es bleibt einfache Tragwerksplanung, dass mit erhöhter Belastung plus die von mir vermutete erhöhte Frequenz schlichtweg Lebenszeit der Bauwerke verloren geht und sich somit auch ein nicht zu vernachlässigender Kostenfaktor ergibt. Das sind nicht nur Brücken, sondern jede Asphaltdeckschicht.

    Aber die erlaubten 40to werden bei weitem nicht von allen gefahren, sondern stellen ein Limit dar mit dem die Bauwerke geschützt werden.

    Irgendwas zwischen 28-32to GG dürfte so der Schnitt sein, sonst hätten wir nicht so viele Elefantenrennen, weil ein leichter geladener Truck den schwereren überholen möchte.

    Schau mal wer mit gelifteter Achse fährt ist nicht 40to schwer - sondern leer.

    Das würde aber meinen Punkt eher noch verstärken, wenn Du mit mehr Eigengewicht durch die Gegend fährst, sinkt Dein Wirkungsgrad (=wirtschaftliche Leistung) deutlich. Man hat doch jahrelang versucht Gewicht zu optimieren, nicht nur in der Formel 1. Ein höheres EG wirkt sich auf den Reifenverschleiß, die Bremsenabnutzung, etc. aus.

    Daher möchte ich den Punkt mit dem EG/GG nochmal spitz fortsetzen. Die Technik (=erforderliche Auflastung) bliebe ja in etwa bei allen Fahrzeugen gleich. Sprich bei gleichbleibender Nutzlast wird aus einem 7,5to ein 12,0to usw. Losgelöst von den Auflagen der Führersheinbehörde (es darf ja eh kein junger Maschinist mehr ein Feuerwehrfahrzeug führen ?wegl ) wäre doch hier auch eine massive Mehrung von physikalischer Masse die sich durch den Nahverkehr bewegen würde? Alle sprechen immer über das Ladenetz und das schnellstmögliche Vollballern der Akkus mit Ökostrom, aber diese Faktoren lese ich irgendwie nie.

    Derzeit kommt mir leider einfach jeder Lösungsvorschlag kürzer gedacht als derjenige Politiker springen kann vor. Das gleiche Thema haben wir in den Entscheidungen für die Energiepolitik im Bauwesen. Hehre Ziele in unerreichbarer Zeit. Wenn ich meinen 10jährigen direkt von der E-Jugend nächsten Samstag beim FC Bayern auflaufen lasse wird er nicht den geringsten Erfolg haben (=Scheitern). Wenn er die nächsten 10 Jahre Zeit hat zu trainieren, dann besteht zumindest eine größere Chance, dass er es schaffen könnte. Mit diesen kurzen Sprüngen kommen wir meiner Meinung nach keinen Schritt weiter.

    ich will hier aber auch keine globale Diskussion lostreten, wir sind im Modellbau. Mich hat es nur wirklich interessiert, ob über diesen Aspekt nachgedacht wird.

    Grüße

    Ulrich

  • So nun gebe ich auch mal meinen Senf dazu ab.

    Die Batterien für einen LKw der ein Gesamtzuggewicht von 42 Tonnen hat wiegen etwa 5 bis 6 Tonnen, daher haben diese Zugmaschinen auch ein 3 Achse verbaut. 1 Achse verursacht kosten für Wartung, Bremsen und Beläge. Darüber hinaus sind 4 weitere Reifen verbaut. Stückpreis ca. 400 bis 600 Euro, Laufleistung im Fernverkehr ca. 140.000 km. Wenn man dann mal ohne Subventionen rechnet, müsste ein E-LKW ca. 100 - 150 Tausend Euro mehr kosten. Nach ca. 9 bis 12 Jahren ist die Batterie am Ende und der LKW geht in die Presse, da niemand bereit ist in ein so altes Fahrzeug eine neue Batterien einzubauen. Ein zweites Leben für diesen E-LKW irgendwo auf dieser Welt sehe ich nicht, da man in diesen Ländern froh ist, wenn man genügend Strom fürs tägliche Leben hat. Und zu guter letzt noch zum Verbrauch. Ein E-LKW egal ob Semitruck von Tesla in USA oder ein Volvo oder ein Mercedes werden bei einem Gesamtgewicht von ca. 32 bis 42 tonnen einen Verbraucht von ca. 110 bis 120 KW auf 100 Kilometer haben. Ein Diesel-LKW liegt hier in der Größenordnung von ca. 25 - bis 35 Liter Diesel dazu kommen noch die Kosten für abblue. Diese entsprechen ca. 7% des Verbrauchs des Diesel. So ein E-LKw kann oder sollte nur an Schnellladesäulen geladen werden, muss ja Geld verdienen. Kosten für Schnellladen ca. 0.45 Euro bis über 0,8 Euro die KW Stunde. Rechnen wir 120 KW a 0,5 Euro ergibt 60 Euro für 100 km. Beim Diesel nehmen wir 30 Liter a 1,51 Euro, netto ergibt 45,30 Euro zuzüglich 2,1 Liter adblue a 0,85 Euro der Liter ergibt 1,79 Euro für adblue. In der Summe 47,09 Euro pro 100 km. Da sieht man schon sehr deutlich was kostengünstiger ist. Jetzt müssten wir noch die Maut für den Diesel-LKw hinzugerechnet werden und beim E-LKW die Mehrkosten für 1 Achse + 4 Reifen und die erhöhten Anschaffungskosten. Dann sieht das alles nicht mehr so rosig für den e-LKW aus. Nun noch mal zum Umweltgedanken. Ich bin dafür, dass im Verteilerverkehr in den Innenstädten e-LKW fahren, doch auf der Langstrecke sehe ich das kritisch. Sollte ein Spediteur z.B. HVO 100 (besonderer Diesel aus Reststoffen) tanken reduziert sich der CO2 Ausstoß um ca. 80 bis 90 %. Das schaffe ich bei weitem nicht mit einem e-LKW, wenn ich den deutschen Strommix zugrunde lege.

    Ja wir sind Modellbauer und trotzdem können und sollten wir uns informieren und hinterfragen was da so im Einzelnen um uns herum erzählt wird.

    Gruß Thilo

  • In den nächsten Jahren sehe ich die E-LKWs noch lange nicht im Fernverkehr. Aber nicht wegen den zu hohen Kosten, sondern wegen der fehlenden Infrastruktur. Wenn es auf dem Raststätten noch nicht einmal genügend Parkplätze gibt, dann ist es im Moment unmöglich dort auch noch genügend Ladestationen zu erreichten. Die Ladezeiten sind auch jetzt schon kein Problem mehr. Innerhalb der Lenkpause kann der Akku soweit geladen werden, um bis zur nächsten Pause durchfahren zu können.

    Und wenn man schon die ganzen Nachteile von E-LKWs aufzählt, dann sollte man aber auch die Vorteile erwähnen.

    Steuererleichterungen und Befreiung von der LKW Maut zum Beispiel.

    Das die Bremsen aufgrund des höheren Gewichts schneller verschleißen, glaube ich nicht. Immerhin wird ein Teil der Energie beim Bremsen durch die Elektromotoren aufgenommen. Die Motorenbremse ist deutlich stärker als bei einem Verbrenner.

    Außerdem muss man kein Öl wechseln. Kupplung, und andere Verschleißteile am Verbrennungsmotor gibt es auch nicht.

    Ein weiterer Vorteil ist, das die Spedition beim Thema Kosten für Strom viel mehr eingreifen kann, als beim Preis für den Diesel. Die 2€ Marke für den Liter Diesel wird in Zukunft normal sein. Mit einer PV Anlage auf dem Dach der Spedition können die Lkws relativ preiswert geladen werden. Und da die meisten Lkws im Nahverkehr unterwegs sind, können dann einfach geladen werden.

  • Hallo zusammen,

    ich sehe den E-LKW nicht als Zukunft. Da wäre schon mal das laden mehr als schwierig. Stellt euch nur mal den Autohof Berg abends voller E-LKW vor. Alle laden etwa zeitgleich mit ca.200kw pro LKW. Da muss neben jeden Autohof ein Kraftwerk gebaut werden.

    Für eine Spedition ist der E-LKW auch im Nahverkehr nicht wirtschaftlich. Das laden über eine PV-Anlage auf dem Dach einer Spedition funktioniert auch nicht, da die Dachfläche viel zu klein ist. Den Ladestrom für mehrere LKW in Akkus zu speichern ist ebenfalls Blödsinn, weil nicht bezahlbar.

    Mein Fazit- außer im Modellbau ist der E-Antrieb totaler Schwachsinn.

    MfG Peter

  • Hallo zusammen,

    Ich komme aus der Baubranche, wir haben Muldenkipper mit 100to Nutzlast und dementsprechende Radlader auch mit 100to Dienstgewicht. Ich könnte mir da keine E-Lösung vorstellen, die Fahrzeuge fahren 8 bis 10 Stunden Vollgas, da hält kein Akku mit zudem wo soll dieser dann eingebaut werden? Gilt übrigens für die meisten Bau- und Landmaschinen. Klappt vielleicht bei kleinen Radladern die ab und zu auf der Baustelle was verfahren aber ein Mähdrescher/Maishäcksler hat in der Saison keine Zeit zum Laden, zudem gibts am Feldrand selten Wallboxen...

    Ich denke die E-Lösung wird sich auf PKW/Motorrad beschränken, alles was größer ist wird auf HVO/E-Fuels oder Wasserstoff umsteigen.

    Meine Meinung als Maschinenführer.

    Übrigens das mit der PV-Anlage ist an sich ja schön gedacht aber meistens stehen die LKW nachts im Depot und da scheint die Sonne bekanntlich nicht und um einen ganzen Fuhrpark zu laden bräuchte es einen gewaltigen Akkuspeicher.

  • ich geb auch mal meinen Senf dazu.

    ich wohne in den Bergen auf 1100m Seehöhe.
    Bei uns wäre so ein LKW undenkbar - alleine schon die Dichte an Ladesäulen für E Autos ist sehr gering. Bei uns im Ort gibts keine öffentliche Ladesäule, die nächste ist 20 km entfernt.

    Kann mir einfach nicht vorstellen dass diese LKWs bei uns Baggger und Co über die steilen Pässe und Güterwege durch den Wald auf den Berg hinauf ziehen, genauso ist es mit Materialtransport wie Schotter oder Aushubmaterial. Ich hatte einen 510er MAN als 6x6 mit gelenkter angetriebener Toni Maurer Achse. der schluckte über den Pass mit Tieflader und 926 Liebherr Compact an die 60 Liter.
    Da komm ich mit Batterie grad mal bis Kurve 2 <X Am Bau generell glaub ich nicht, dass diese Fahrzeuge zu gebrauchen sind, die sollen ja arbeiten und nicht an der Säule hängen, speziell jetzt wo bei uns das Thema Blackout gerade sehr hoch gespielt wird.

    Im innerstädtischen Zustellverkehr könnte ich mir das mit 7,5 Tonnern schon vorstellen bei den kurzen Strecken, eine Brauerei bei uns fährt mit den E 7,5 Tonnern in Salzburg Stadt im Zustellverkehr.
    Bei uns in der Gegend wurde auch einer getestet - die halbe Route wurde geschafft, danach retour und wieder laden. Einfach nicht wirtschaftlich genug die Dinger, meiner Meinung nach,
    Gleiches Beispiel letztes Jahr im Zillertal - wurde ein E Bus im Nahverkehr probiert. Hat nicht schlecht funktioniert, bis Videos aufgetaucht sind wo die Busse mit großen Dieselaggregaten aufgeladen wurden :/:/:/

    Meine Meinung - bei uns in den Bergen hat so ein Fahrzeug (noch) keine Chance. Den guten alten Diesel wird so schnell nichts ersetzen können.
    Mal sehen was die Zukunft da bringt.

  • Das die E-Lkws für Schwertransporte oder für die Baustellen nicht geeignet sind, ist denke ich den meisten klar. Von Radladern und Baggern ist noch gar nicht mal die Rede, die durch eine Elektro Version zu ersetzen.

    Und es geht ja auch nicht darum, das sofort alle Fahrzeuge durch eine Elektro version ausgetauscht werden sollen und das die Infrastrucktur zum Laden sofort fertig ist.

    Das Problem auf den Raststätten mit den benötigten Ladesäulen und den Strombedarf wurde ja auch schon angesprochen. Die Frage ist jetzt nur, wie geht man mit diesen Informationen um. Ignorieren und sagen wir alles beim alten oder überlegen was man machen müsste, um die E-Lkws in Zukunft laden zu können.

    Und anhand der Ladesäulen für die PKWS oder beim Mobilfunknetz, sieht man in wie da die Denkweise in Deutschland.

    Ein Blick in die skandinavischen Länder wäre da nicht schlecht.

  • Hallo zusammen,

    ich find einfach nur zum kotzen, das in anderen Ländern Trinkwasser für den Lithiumabbau verseucht wird, Kinder ohne jeglichen Arbeitsschutz mit der Hand Kobald abbauen, in Spanien ein Naturschutzgebiet zum Teufel geritten werden soll nur weil drunter Lithium liegt.

    Die führenden Industrienationen sollten die Sauerei, die in den letzten Jahrzehnten angerichtet wurde nicht beseitigen indem woanders wieder die Umwelt versaut wird.

    Hauptsache in Europa ist die Luft in den Großstädten wieder sauber.

    Nein ich bin kein Grüner und find die Letzte Generation zum kotzen, weil scheinheilig.

    MfG Peter

  • Elektroautos sind schon vor 100Jahren mit leider schweren, und nicht ganz rüttelfesten Blei- Säure-Batterien gefahren. Alleine die Feuerwehr Wien hatte eine große Zahl solcher früher Elektrofahrzeuge . Erst die Elektrostarter , Lenk- und Bremshilfen, haben die Handhabung der Verbrenner deutlich verbessert, und dadurch viele Anwendungen erleichtert.

    Warum jetzt wieder Elektro, ist die Idee der Dekarbonisoerung/ CO2-Problematik die heute viel bessere Energiedichte, der Wirkungsgrad und die vergleichsweise überschaubare Beherrschbarkeit, Rekuperation anstatt Bremse amstatt Hitze uns Staub.

    Ich bin auch sehr für Resoursenschonung, und sorgfältiges hinterfragen woher wir welche Resource nehmen (sh . Radfahren vor Auto, Bahn wo geht. Aber das Tablet das ich hier halte, ist bestimmt 10Jahre, sehr gut in Qualität, so wie ich es schätze, ..ja und Erdöl Diesel oder Adblue tropft nicht aus den heimischen Gartenschlauch.. CO2 ist Verbrach, und damit immer zu beobachten, ..da kann viel gespart werden.

  • Das aktuelle Problem ist ein Bildungsproblem. Wenn die Bildung abgeschlossen ist, kommt die Diktatur der Betriebswirtschaft über die Technik dazu. Das die ideologische Diktatur einer Regierung für die Volkswirtschaft Nachteile hat, haben wir in der DDR erlebt. Aber wenn Bildungsprobleme u. Ideologien Merkmale der Regierung sind, dann kann es schlimmer als DDR werden.

    Beispiel: Ich wurde 1968 bei der Musterung vom Wehrdienst (normal 1,5 Jahre) ausgeschlossen, weil ich eine Studienzulassung in einer Fachrichtung, die umweltrelevant war, hatte. Nicht unüblich war damals für gut belegte Studienplätze, vorher eine Armeedienstzeit von 3 Jahren zu fordern. In der DDR wurde ich dann in den letzten Jahren vom Staatsplanthema "Sicherheit Kernkraftwerke (KKW)" bezahlt. Dann kam die Wende u. wir mussten uns "selber bezahlen". Man versucht dann seine Erfahrungen zum Geld verdienen zu nutzen. Somit kenne ich auch ein paar KKW in der Bundesrepublik. Was habe ich daraus gelernt? Die DDR hatte damals die sichersten KKW der Welt (sowohl vom Typ Druckwasserreaktor u. der Sicherheitstechnik). Alle bisherigen goßen KKW-Unglücke geschahen in anderen Typen. In der DDR war ich KKW-Beführworter, jetzt bin ich mir damit nicht mehr sicher, weil wir andere Randbedingungen haben u. das gut ausgebildete Personal nun in Rente ist.

    Die damals noch utopischen Ideen in der DDR waren, Ausbau der Elektroversorgung mit wirtschaftlichen, sicheren u. umweltfreundlichen Grundlastkraftwerken u. ein Elektro-Netzausbau auch für Heizung u. Transport.

    Und nun kommen wir zum Thema: Es existierten z.B. auch solche Projekte: Vielbefahrene Straßen mit Induktionsschleifen zum Nachladen der KFZ-Antriebs-Akkus, auch während der Fahrt, auszurüsten. Aber das waren alles erstmal nur Studien u. Projekte, womit sich ausgebildete Leute beschäftigten. Da war der Begriff Umwelt-Aktivisten noch angebracht. Aber man hätte nie funktionierende Technik verboten, bevor die Basis dafür für die Alternativen vorhanden war.

    Viele Grüße aus Dresden, Rolf-Uwe

  • Habe heute nochmals hier die Kommentare gelesen. Ich finde es großartig auch von Euch allen diese diversen Rückmeldungen zu bekommen.

    Diese Ideen und Herangehensweisen sind für mich stets sehr bereichernd und willkommen.

    Ein Grund warum wir unsere RC-Modelle - (und zB auch die gewichtssensiblen Flieger/Helis ) heute vorwiegend elektrisch betreiben, ist doch weil normalerweise nix stinkt,

    also auch Indoor funktioniert, leiser, sauberer und dank heutiger LIPO-Batterien nicht minder kräftig oder kürzer im Einsatz.

    Mein Motorflieger mit Verbrenner und Sprit ist schon lange nicht mehr im Einsatz gewesen, und hängt am Dachboden von der Decke.

    Diese Argumente dürften wohl auch den großen Fahrzeugen zumindest von der Idee her gut stehen. - wie schnell sich hier das rundherum entwickelt - warten wir's ab.

    Die Wirtschaft und den Staat wird's freuen - wobei es schon befremdlich, wie ambitioniert heute die Politik ohne Faktenwissen vorgeht - und wer das alles bezahlen soll.

    Die "Umweltkosten" durch Feinstaub, Umwelt, zunehmende Gesundheitsprobleme und Sterblichkeit sind beim "Verbrenner" noch gar nicht erwähnt worden.

    Es gibt ja ehrlich Studien die sagten der heutige Diesel mit Keramikfilter wirkt als Luftfilter - was hinten raus kommt sei besser - als die Luft die angesaugt.

    (weil noch genug Stinkerluft - die keine Abgasnachbehandlungen haben - wie Hausbrand, alte Diesel und die vielen von Bosch/VW mit Abschaltvorrichtung...)


    https://www.plattform-zukunft-mobilitaet.de/wp-content/upl…ruktur_ELkw.pdf

    Anm.: Ich schaue mit Sorgen auf unsere Energierechnungen (Gas, Strom) - und muss daher auch noch etwas Geld für eine neue Wärmepumpe/Heizungsumbau sparen,...

    Der zähe Russland-Ukraine-Konflikt sagt mir, die Ära globale stabiler Beziehungen zu Ländern mit fossilen Rohstoffen oder den Länder durch die Pipelines geht, ist wohl vorbei -

    Der Pfad in Richtung Eigenversorgung, Resourcenschonung, reparieren statt NEU, und mehr Sparsamkeit wird sich bestimmt auszahlen.

    Ob ich mir die explodierenden Kosten für unser Eigenheim bei steigender Inflation - noch in der Pension werde leisten können - falls es sowas (wann auch immer) noch gibt -

    und nicht eher "Notstandshilfe" oder doch lebenslanges hartes Arbeiten bedeutet - werden wir sehen...

    „Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ (Heraklit von Ephesus, 535-475 v. Chr.)

  • Ich liebe meine Wärmepumpe. Braucht wenig platz, wenig Strom, stinkt nicht, ich muss nicht nachlegen, tanken etc. Alles tutti. Jedoch möchte ich nicht mit ihr z.b. an die Adria fahren müssen und mir quer durch den Kontinent Gedanken machen, wo ich als nächstes "laden" kann. Ich hab mir nach Jahren jetzt wieder einen Benziner gegönnt, weil 1. Es der einzig verfügbare war (Frabe, Ausstattung etc) und 2. ich ehrlich gesagt von der ganzen Technik bei den Dieselfahrzeugen nicht viel halte.

    Ich finde ein E Auto ist sicher eine top Sache, wenn ich viel Kurzstrecke fahre, oder es ein Firmenauto ist, ich eine PV habe und somit nutzen kann usw, usw.

    Aber als Auto Nr. 1 bzw wie in meinem Fall als Arbeitstier,(MB Vito Diesel) möchte ich mich gerne auf Altbewährtes verlassen und am Nachhauseweg nach 6-800 KM kurz tanken und weiterziehen. Notfalls beim Bauern (Kunden) seiner Hoftankstelle.

    Von mir aus nennt mich pessimistisch, aber wenn alle E fahren (werden) findet sich doch auch wieder eine Möglichkeit einen Abhängig zu machen und auszunehmen. Siehe Linz in den letzten 5 Jahren.

    Der geilste Sport ist Holztransport!! ;prost

    Lohnsburger Holzlogistik


    Hans

  • Man sollte niemals Investitionen als Kosten betrachten.

    Dem Menschen ist oft hundeelend, doch der Hund nicht der Menschen Elend.

    Kühn-Görg, Monika :moin:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!