Mini-Konstantstromquelle / LED Treiber (CCR)

  • Hallo,

    ich bin kürzlich über sogenannte CRDs (Current Regulating Diode) gestolpert, das sind stromregulierende Dioden die man in Reihe mit LEDs schaltet. Die CRD hält dann den Strom über einen weiten Spannungsbereich konstant.

    Ich wollte mir eine handvoll davon zum Testen bestellen, aber statt CRD habe ich einen CCR (Constant Current Regulator) erwischt, also eine Konstantstromquelle (KSQ) / LED-Treiber. Das kommt davon, wenn man nicht genau hinguckt.

    Der CCR NSI 45020 AT1G ist ein Bauteil in SMD-Technik, also sehr klein, und liefert einen konstanten Strom zwischen 18 und 22mA. Der CCR hat nur 2 Anschlüsse und wird wie eine CRD einfach in Reihe mit LEDs geschaltet (eine oder mehrere). Die Betriebsspannung kann bis 45V betragen (Verlustleistung beachten!) und sollte ca. 1,8V über der Summe der Durchlasspannungen der LEDs liegen.

    Beispiele:

    • 1 LED mit Durchlassspannung 2,4V - Betriebsspannung mindestens 4,2V.
    • 10 LEDs mit Durchlassspannung 2,4V - Betriebsspannung min. 25,8V.

    Hier das Ergebnis meiner Messungen mit einer gelben LED an verschiedenen Spannungen. Bei der Durchlassspannung waren sich meine 3 Messgeräte nicht einig, gemessen wurde 1,7V, 1,85V und 2,25V. :/

    Betriebsspannung (V)Strom (mA)
    619,3
    7,219,97
    8,520,25
    9,620,4
    1220,3
    1520,0

    Bei 15V wurde die CCR etwas warm und regulierte den Strom dann leicht runter, hielt ihn dann aber stabil bei ziemlich genau 20mA.

    Im Vergleich dazu der Betrieb mit einem 270 Ohm Widerstand (berechnet für 7,2V, 20mA und 2V Durchlassspannung):

    Betriebsspannung (V)Strom (mA)Verlustleistung Widerstand (mW)
    61559
    7,219100
    8,524156
    9,628214
    1237370
    1548626

    Auch wenn der Betrieb an 6 bzw. 8,5V kein Problem darstellt und Unterschiede in der Helligkeit, abhängig von der Verwendung (Fernlicht, Blinker), wahrscheinlich nicht wahrnehmbar wären, wird es über 9,6V ungemütlich für die LED. Der Vorwiderstand müsste dann auch eine höhere Verlustleistung als 1/4W (250mW) aufweisen. :112:

    Vorteile:

    • Konstanter Strom mit minimalen Abweichungen über einen weiten Spannungsbereich
    • Sehr klein (2,7x1,6mm)
    • Gleicher CCR egal ob 1 oder 10 LEDs in Reihe (bei Widerständen Anpassung an die Spannung nötig)
    • Parallelschaltung möglich für höheren Strom

    Nachteile:

    • Teurer als ein Widerstand (aber billiger als Mini-KSQs auf Platine)
    • Wenig Auswahl (Strom und Gehäuseform)
    • Fummelig zu löten

    Fazit:

    Wie man sieht funktioniert der CCR einwandfrei und ist dem Widerstand weit überlegen, was einen konstanten Strom bei sich ändernder Betriebsspannung angeht. Der CCR ist ideal für den Spannungsbereich von 6-10 Zellen NiMH oder 2-3S LIPO geeignet.


    Bei den CRDs gibt es mehr Auswahl was den Strombereich angeht, sowie als SMD und Durchsteck-Version (z.B. Semitec S-183T / E-183). Werde ich mir mit der nächsten Bestellung mal kommen lassen, dann gibt es wieder einen Test. :night

  • Racker 19. April 2024 um 22:56

    Hat den Titel des Themas von „Mini-Konstantstromquelle / LED Treiber“ zu „Mini-Konstantstromquelle / LED Treiber (CCR)“ geändert.
  • Guten morgen Reiner

    Vielen Dank für die Test s bzw. die Info s .

    Funktioniert das auch mit weißen LED s so ?

    Ich baue gerade an einer Straßenbeleuchtung mit 9V Block Akku s und suche dafür eine Elektronik die das regelt. In den Lampen sind 3 LED s verbaut die in Reihe geschaltet sind .

  • Hallo Reiner,

    ich bin kürzlich über sogenannte CRDs (Current Regulating Diode) gestolpert, das sind stromregulierende Dioden die man in Reihe mit LEDs schaltet. Die CRD hält dann den Strom über einen weiten Spannungsbereich konstant.

    Ich beschäftige mich die letzten 2 Wochen ebenfalls mit diesen strombegrenzenden Dioden. Wirklich nicht schlecht die Teile! Deshalb bin ich gerade am Überlegen diese CRDs für meine Lichtverteiler-Platine zu verwenden, bzw. ein neues Leiterplattenlayout dafür zu machen.

    Ich habe noch zwei weitere Firmen entdeckt, die solche CRDs herstellen. Anbei zur Info 2 Datenblätter.


    Gruß,
    Christian

  • Funktioniert das auch mit weißen LED s so ?

    Ich baue gerade an einer Straßenbeleuchtung mit 9V Block Akku s und suche dafür eine Elektronik die das regelt. In den Lampen sind 3 LED s verbaut die in Reihe geschaltet sind .

    Also ich glaube nicht, dass das gut funktioniert. Die 9V vom Block Akku sind zu wenig für 3 weiße LEDs plus die Strombegrenzerdiode.

    Drei weiße LEDs brauchen für ihren Betrieb schon 9 bis 9,9V (3 bis 3,3V pro LED). Dazu kommen mindestens 2V für die Strombegrenzerdiode. Für den sicheren Betrieb wären somit min. 12V notwendig.

    Gruß,
    Christian

  • Hallo,

    ich habe das mal schnell mit einem 9V Block ausprobiert (gemessen ca. 8,8V). Da meine Messgeräte die Durchlassspannung der LEDs nicht anzeigen muß diese relativ hoch sein (>2,8V).

    Die LEDs leuchten und es fließt ein Strom von ca. 5mA, leuchten aber nicht so hell wie beim Betrieb an einem 12V Netzteil. Da ist recht gut mit dem Auge erkennbar.

    Bei 10V fließen nur noch 15mA und der Unterschied ist kaum erkennbar (sieht man nur wenn man es weis), aber bei ca. 9,5V fließt nur noch die Hälfte an Strom, also 10mA. Dann ist der Unterschied in der Helligkeit schon so groß, das man es sieht.

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