Das flexibelste Funksteuerungssystem (für fahrende oder schwimmende Modelle) ?

  • Deutschland ist bekannt für seine sehr guten RC-Systeme.
    Wenn Sie mir gestatten, würde ich gerne eine Diskussion zu diesem Thema beginnen.
    Ich möchte Sie fragen: „Welches System bietet die größten Chancen?“

    Nicht wichtig sind für mich: Bedienkomfort, Preis, Gewicht, Abmessungen, Funkreichweite, … und ob das System aktuell unterstützt und produziert wird.
    Wichtig sind mir lediglich die Konfigurationsmöglichkeiten und Funktionsmöglichkeiten.

    Stellen wir uns eine Situation vor, in der ich ein sehr kompliziertes Modell habe und ein System mit dem „größten Gehirn“ brauche :)

    Welches System würdet ihr mir empfehlen?

    Ich richte diese Frage an Leute, die Erfahrung mit verschiedenen Systemen haben. Ich verlasse mich auf Ihre Erfahrungen und würde gerne Ihre Meinung erfahren.

  • Moin,

    wenn es ein System mit Gehirn und guter Bedienoberfläche sein soll, dann würde ich einen FrSky Sender mit Ethos wählen.

    Das ist aber meine persönliche Meinung.

  • Moin,

    wenn es ein System mit Gehirn und guter Bedienoberfläche sein soll, dann würde ich einen FrSky Sender mit Ethos wählen.

    Das ist aber meine persönliche Meinung.

    Dito. Ich nutze dieses System auch, allerdings noch mit dem (alten) Taranis-Betriebssystem. Aber auch hier schier unbegrenzte Möglichkeiten. Größter Vorteil dieses Systems ist in meinen Augen die freie Programmierbarkeit sämtlicher Eingabemöglichkeiten (Proportional-, Schaltkanäle), die frei Konfigurierbaren Mischen und das Einbinden von Telemetriedaten der Empfänger u.a. als Eingangssignale zur Verarbeitung in eben jenen freien Mischern. Auch kann man in die meisten Systeme ein zweites HF-Modul integrieren. Dadurch erhält man weitere Sendekanäle...


    LGT

  • Und Wer es beherrscht (so wie ich^^) nimmt einen ESP32 mit einem Xbox Controller und programmiert alles in Arduino. Um Wer dann noch was Sehen will Packt einen Web-Sever in den Arduino... Fertig.


    Vorsicht Langzeitprojekt...

  • Hallo Marcin,

    kurz erklärt: Ich schreibe auf deutsch, das scheint für Dich kein Problem zu sein und ist besser für alle hier. Und verzeih mir, daß ich Dich mit "Du" anspreche, es fühlt sich hier im Forum einfach normaler an.

    Ich werde ein bißchen ausholen, ich weiß nicht, ob es zum Ziel führt. Ich weiß auch nicht, was Dein Ziel ist: (Kauf)Auswahl aus den bestehenden Fernsteuersystemen oder Gedanken, ein eigenes Fernsteuersystem zu entwickeln?

    Zu letzterem hätte ich ein paar Gedanken, auch diese nur so in die Luft gesprochen und nicht unbedingt zielführend.

    Ich war ein großer Fan des Systems "Blauzahn".
    Das einzigartige daran war, daß es eine Vielzahl von Ausgangskanälen im Modell erlaubt hat (bis zu 72) und eine verteilte Installation von Modulen, welche jeweils 18 Ausgangskanäle hatten.
    Diese Ausgänge mußten ja nicht alle simultan bedient werden, man hat ja nicht so viele Hände und Finger. Sondern sie waren eben vorhanden, teilweise vielleicht mit so einfachen Dingen wie eine Blinker-LED belegt oder auch Proportionalkanäle für Hydraulik-Funktionen oder Seilwinden.
    Und je nach "Ebene" hat man nur ein paar davon mit der Fernsteuerung bedient, während die anderen auf Failsafe waren oder selbständig bestimmte Dinge gemacht haben.

    Das beste Beispiel ist ein Autokran.
    Es gibt die Ebene "Fahren", da bedient man den Fahrmotor, die Lenkservos, ein Extraschalter schaltet vielleicht zwischen den Lenkmodi (normal, Hundegang) um, die Fahrtrichtungsblinker...
    In der Ebene "Stützen" bedient man mit den Knüppeln das einzelne Ausfahren und Absenken der Stützen. Während vielleicht die Fahrtrichtungsblinker selbständig Warnblinken.
    In der Ebene "Kran" bedient man mit denselben Knüppeln Winde, Armzylinder, teleskopieren...

    Die heutigen programmierbaren Systeme lassen sich sicher auch sehr gut programmieren, und auch den Begriff der Ebenen habe ich dort schon gesehen. Ich kenne mich aber nicht damit aus.
    Was ich (in meiner begrenzten Kenntnis) unzureichend finde: Alle Programmierung bezieht sich ja immer nur auf den begrenzten "Flaschenhals" von 16 übertragenen RC-Kanälen.
    Es gibt zwar Möglichkeiten, mit zwei HF-Systemen 32 Kanäle zu übertragen, aber das hört sich für mich schon nach speziellen Klimmzügen an. (Ich gebe allerdings zu, 32 Kanäle dürften für 95% aller Anwendungen ausreichend sein)
    Und es gibt die Möglichkeit, Multiprop-Module senderseitig zu simulieren und empfängerseitig irgendwelche Zusatzmodule zu verwenden.
    Aber das klingt so nach "Erweitern" und "Dazu basteln".
    Und alle Programmiererei und Einstellerei passiert nur auf Senderebene. Die Empfängerkanäle sind im Prinzip "dumm". Außer man baut eben Module dazu und Uni-Switches, Servonaut-Module usw., welche aber wieder nur Servosignale aufnehmen und weiterverarbeiten, also ein sehr heterogenes System.
    Das ist nicht skalierbar und nicht aus einem Guß.

    Die Blauzahn hatte das, aber ein bißchen Kinderkrankheiten gab es natürlich bis zuletzt und das Bedienkonzept war durch die Hardware-Beschränkungen (Rechenleistung, Display-Darstellung, Bedienelemente) gewöhnungsbedürftig.
    Mittlerweile wird aus verschiedenen Gründen nicht mehr weiterentwickelt.
    Die technische Basis (8Bit-ATMega, S/W-Display) ist einfach komplett aus der Zeit gefallen.

    Was mir gefallen würde:
    Dasselbe Konzept mit modernen Mitteln.
    Da kann man ja mit Kanonen auf Spatzen schießen: Ein ESP32-Modul für jedes Auswertemodul. Verbunden über einen drahtgebundenen einfachen Bus, vielleicht I2C. Ein Raspberry Zero, zusammen mit einem untergeordneten ESP32 als Fernsteuersender.
    Ich könnte mir auch vorstellen, daß man den Betriebszustand des ganzen Systems unterscheidet zwischen "Konfigurieren", wo man sich auf die WLAN- oder Bluetoothfähigkeiten der ESP32-Nodes stützt, und dem eigentlichen "Fahrbetrieb" draußen oder bei Treffen, wo die Kommunikation der Steuersignale streng über eine in der RC-Welt übliche Übertragungsstrecke läuft und diese Signale zwischen den Modulen im Modell nur über den drahtgebundenen Bus ausgetauscht werden.
    Auch eine Idee wäre, als Sender-Empfänger-Gespann eines der üblichen, sehr gut programmierbaren Systeme zu nehmen und nur die verteilte Intelligenz im Modell auf ganz neue Beine zu stellen. Alles konfigurierbar und einstellbar über ein extra Interface in einem Tablet oder Smartphone oder Notebook.

    Ich weiß, ich träume nur, und vielleicht sind meine Kenntnisse auch zu gering, um überhaupt einschätzen zu können, ob sich das mit der angesprochenen Hardware verwirklichen läßt. Auf jeden Fall weiß ich, daß ICH das nicht verwirklichen kann. Aber träumen darf man doch?

  • Hallo,

    ich habe lange Blauzahn und Brixl genutzt. Bin immer noch ein großer Fan beider Systeme, werden beide aber nicht mehr weiterentwickelt.
    Ich würde allerdings nicht noch einmal ein System wählen, dass von einem Entwickler abhängt.

    Von den verfügbaren Fernsteuerungen sind m.E. die FrSky Sender mit Ethos die beste Wahl, insbesondere auch wegen der Möglichkeit eigener Erweiterungen mit Lua Scripten. Mit RP2040 Modulen ist das sehr gut nutzbar und übertrifft die Programmiermöglichkeiten von Brixl und Blauzahn deutlich.

  • (...) ich habe lange Blauzahn und Brixl genutzt. Bin immer noch ein großer Fan beider Systeme, werden beide aber nicht mehr weiterentwickelt. (...)

    Hallo. Wenn Sie sich für eines dieser Systeme entscheiden müssten, welches? ... und was wäre das entscheidende Argument?

  • Hallo Marcin,

    Auch wenn für dich die Punkte Bedienkomfort, Preis usw. unwichtig sind, sind diese aber die Entscheidenden Punkte, die für den Kauf einern Fernsteuerung am entscheidensten sind. Es bringt nichts, wenn man zum Beispiel einen Sender entwickelt der das "größte Gehirn" hat und alle möglichen Funktionen umsetzen kann, wenn diesen am Ende keiner bedienen oder bezahlen kann.

    Die größe Gehirns spielt bei einem Sender meiner Meinung nach, auch gar nicht die Entscheidende Rolle. In unserem Bereich geht es eher um flexibiltät. Der Sender sollte so gut wie möglich mit den meisten Modulen komunzieren können. Das "Gehirn" sagt zum Beispiel nur "Bein bewege dich". Wie die genaue Bewegung des Beins aussieht (kleiner oder großer Schritt, nach vorne oder nach hinten usw....), übernimmt das Modul im Bein.Viel Wichtiger ist das das Gehirn mit verschiedenen Körperteilen zurecht kommt.

    Und an der Stelle bin ich wie viele andere hier im Forum, ein riesen Fan von Frsky und Ethos geworden. Da bruch ich mir keine Gedanken machen, welches Sound- oder Lichtmodul oder Fahrtenregler ich mir kaufen kann. Ich kann alle Module nutzen und kann den Sender so einstellen das alle Module trotzdem gleich bedient werden können. Ich bruch also kein großes Gehirn, um die Module umprogrammieren zu können, sondern nur eine Software um die Darstellung im Sender anpassen zu können. Die Hauptaufgabe übernehmen weiterhin die einzelnen Module.

  • Hallo Marcin,

    Auch wenn für dich die Punkte Bedienkomfort, Preis usw. unwichtig sind, sind diese aber die Entscheidenden Punkte, die für den Kauf einern Fernsteuerung am entscheidensten sind. Es bringt nichts, wenn man zum Beispiel einen Sender entwickelt der das "größte Gehirn" hat und alle möglichen Funktionen umsetzen kann, wenn diesen am Ende keiner bedienen oder bezahlen kann.

    Hallo Steffen

    Mir ist völlig klar, dass jeder auf den Preis achtet. Mir ist auch bewusst, dass Benutzerfreundlichkeit wichtig ist. Über die Leistungsfähigkeit des Gerätes erfahre ich allerdings nichts, wenn ich über den Preis spreche. Ich möchte Aussagen wie „Flysky i6x + Empfänger kostet 50 EUR, also gewinnt es meiner Meinung nach, weil ich für den Preis von Brixl 20 dieser Sets kaufen kann.“ vermeiden. Solche Informationen benötige ich nicht, deshalb habe ich geschrieben, dass mich nur die technischen Möglichkeiten interessieren.

    Die größe Gehirns spielt bei einem Sender meiner Meinung nach, auch gar nicht die Entscheidende Rolle.

    Von den hier genannten Systemen kenne ich nur Blauzahn, weiß aber, dass auch Brixl kein Gehirn im Sender hat. In beiden Systemen ist das Gehirn der Empfänger ... und das macht für mich mehr Sinn. Auch das Gehirn im Sender halte ich für keine gute Idee.

    In unserem Bereich geht es eher um flexibiltät. Der Sender sollte so gut wie möglich mit den meisten Modulen komunzieren können.

    Ich bin derselben Meinung.


    (...) Zu letzterem hätte ich ein paar Gedanken, auch diese nur so in die Luft gesprochen und nicht unbedingt zielführend.

    Ich war ein großer Fan des Systems "Blauzahn". (...)

    Diese Informationen sind nützlich. ;)
    Ich brauche mehr Zeit, um sie in meinem Kopf zu verarbeiten.

    Haben Sie den Sender selbst gebaut?

  • Nicht falsch verstehen: Meine Gedanken zu einem (für mich) idealen System sind nur theoretisch, ich habe kein solches System gebaut.

    Ich habe vor Jahren einen Blauzahn-Sender selbst aufgebaut. Von Blauzahn gab es ja immer nur die Platinen zu kaufen, zum Einbau in vorhandene oder selbstgebaute Gehäuse.

    Das benutze ich immer noch, weil bei mir das Modellbau-Hobby seit Jahren auf Sparflamme läuft. Zufrieden bin ich damit nicht. Es wirkt billig und klapprig. Die verwendeten 4D-Steuerknüppel, billig aus China, haben sehr viel Spiel. Ich halte die Verwendung eines aktuellen Senders von FrSky oder FlySky (was ist denn da eigentlich der Unterschied bzw. was ist vergleichbar?) für zielführender.


    Nochmal zum "erträumten" System:

    Die Definition, daß das "Gehirn" im Empfänger sitzt, gefällt mir. Damit kann man auch einen einfacheren Sender verwenden. Allerdings muß man zu diesem Gehirn auch einen Zugang schaffen. Und hier kommt nochmal die Idee, die mir langsam immer besser gefällt: Warum nicht an der Fernsteuerung vorbei einen zweiten Zugang schaffen, über die ohnehin vorhandenen WLAN- oder Bluetooth-Möglichkeiten? Dieser Zugang muß auch nur zum Einstellen und Konfigurieren bestehen, das eigentliche Steuern und Umschalten der Bedien-Ebenen, sowie Rückmelden von Telemetrie-Werten, sollte nur über den Sender geschehen.

  • Hallo Marcin und Tom,

    Ich kann verstehen das ihr es toll findet, wenn das Gehirn im Empfänger sitzt und nicht im Sender. Theoretisch würde ich diese Variante auch bevorzugen.

    Was spricht dagegen? Der Empfänger wird deutlich größer und teurer. Immerhin müsste er ja dann die Funktionen vom reinen Empfänger, die Funktionen von einem Licht- und Soundmodul und die Funktionen von einem Fahrtenregler übernehmen. Erst dann macht das Konzept Sinn, weil alle Funktionen sauber aufeinander abgestimmt werden können.

    Nachteil. Der Empfänger wird deutlich größer und teurer. Außerdem hat man dann eventuell jede Menge Funktionen die man eigentlich nicht benötigt. Um das zu umgehen, müsste man viele verschiedene Empfänger entwickeln, mit unterschiedlichen Ausbaustufen.

    Die Entwicklung der Software wird dann auch spannend. Immerhin muss der Empfänger dann die gleichen Funktionen haben, wie die externen Module, wie zum Beispiel von Beier oder Servonaut.

    Ein nachträglicher Umbau von vorhandenen Fahrzeugen wird so auch deutlich aufwändiger. Wenn man im Moment auf einen anderen Sender Hersteller wechselt, braucht man meistens nur die Servokabel umstecken. Bei den Empfängern mit Gehirn müsste man die komplette Elektronik umbauen.

    Zweiter Vorteil für die "Sender mit Gehirn" Variante ist die, das es einfacher ist, die besseren Prozessoren im Sender ein zu bauen, weil da mehr Platz ist und man dort sowieso schon die Hardware hat. Der Sender wird durch die besseren Komponenten nur minimal teurer.

    Der größere Kostenfaktor ist da eher der ordentliche Touchscreen und gute Gimbals. Was nutzt einen sonst der tolle Empfänger, wenn sich der Sender billig anfühlt.

  • Hallo meine lieben Freunde des gepflegten Modellbaus, ich wollte mich eigentlich nicht zu Wort melden aber ich kann es doch nicht lassen weil ich euer Problem nicht verstehe.

    Ich fahre seit einigen Jahren mit der RadioMaster TX16S und bediene damit mehrere Trucks und einen Bagger.

    Ich denke mehr braucht man doch wirklich nicht.

    Der liebe Gott hat uns ja nur mal mit zwei Händen ausgestattet und damit kann man doch ein Modell steuern und das ganze wird mit dem Kopf gesteuert. Auser, man hängt einen PC an den Sender, programmiert alles, startet dann das Programm und legt dann die Häne in den Schoß. Das ist dann der wahre Modellbau.

    Bitte entschuldigt, aber das müsste ich mal Sagen. Ihr könnt mir jetzt auch gerne böse sein.

    Bastelnde und liebe Grüße
    da Wäna
    Wer Schreibfehler findet darf sie auch behalten, darin bin ich großzügig .

    :222 :cou

  • Hallo meine lieben Freunde des gepflegten Modellbaus, ich wollte mich eigentlich nicht zu Wort melden aber ich kann es doch nicht lassen weil ich euer Problem nicht verstehe.

    ( ... )

    :) Hallo Werner.
    Kein Problem, ich wollte nur wissen, welches RC-System laut erfahrenen Modellbauern das „intelligenteste“ ist. ;)
    Natürlich hast du vollkommen recht...

  • es gibt durchaus Anwendungsgebiete, bei denen die TX16 nicht reicht. Ich habe einige Modelle, bei denen 16 Kanäle nicht reichen, Brixl hatte 48....

    Hauptvorteil der Intelligenz im Empfänger ist der problemlose Betrieb eines Modells mit 2 unterschiedlichen Sendern mit Übergabe im laufenden Betrieb. Das war wirklich supereinfach.
    Und die IR Übertragung von allen Funktionen mit der Brixl auch.

  • Ich dachte auch, dass meine Radiomaster mit ihren 16 Kanälen reicht, nun hat aber mein LKW-Kran 23 Kanäle belegt und fährt mit einer Tandem XE unter Ethos, das kann 24 Kanäle.

    Hauptvorteil der Intelligenz im Empfänger ist der problemlose Betrieb eines Modells mit 2 unterschiedlichen Sendern mit Übergabe im laufenden Betrieb. Das war wirklich supereinfach.

    Genau! Die einfache Modellumschaltung, ohne viel herumdrücken zu müssen, ist mir auch sehr wichtig, denn wir haben ja inzwischen fast alle mehrere Modelle mit am Parcour. Ab dem ACCST-Protokoll v2 geht sogar das Klonen von Empfängern, das wäre auch für einen neuen Sender eine Idee, finde ich, oder der Empfänger hat Intelligenz, was noch besser wäre.

    Viele Grüße, Heini
    (http://www.mandl.it)

    LKW Arocs 10x10 mit Ladekran (LXYRC/Scaleclub), Mercedes Zetros mit Zwillingsreifen, Hitachi Zaxis 360LC,Sattelauflieger LESU A0020, MAN TGX 18540, King Hauler, Fliegl Stonemaster mit Hydraulikumbau

  • Hallo Marcin

    Bisher habe ich mich noch nicht so häufig zu Wort gemeldet. Trotzdem wollte ich meine Erfahrung und "denke" mitteilen. Folgende Erfahrungen enthalten für mich positiv und negativ erlebte Aspekte.

    Angefangen in 2016 mit einer Spectrum DX6, weil ich es nicht besser wußte und der Verkäufer mir dies angedreht hat. Insgesamt zu wenig Möglichkeiten in unserem Hobby vernünftig zu fahren kam der Umschwung auf die Graupner MC20. In Verbindung mit Beier-Modulen ganz gut. Erstmal reichten die Rahmenbedingungen. Auch Radlader mit dann erweiterten 4 Hydraulk Steuerkreisen, Zusatzfahrtreglern für zusätzliche Funktionen und dem Beier-Modul ließen sich mit dem GR24 (12 Kanal) Empfänger realisieren. DSK sind auch kein Problem. Nun habe ich mir einen Abroller gebaut, und dort bin ich das erste Mal an die Grenze der Systemstruktur gestoßen. Also wurde vor 1 1/2 Jahren aufgerüstet; Graupner MC28D. Die Lösung aller Probleme . . . dachte ich.

    Vorteile: lange Akku-Laufzeit (mind. 16h), "bestehendes" System, mit der MC32ex erweiterbar, kleine Empfänger, stabile Systemstruktur, Empfänger sind mit max. 8Amp. im BEC belastbar, weitere Module können angehangen werden, Kurzschlußfest weitesgehend, Kanäle sind tauschbar, 7 Ebenen (heißt dort Flugphase), 120 Modelle speicherbar, gleichzeitig im Betrieb mehr wie 4

    Nachteile: keine Klartext Beschriftung (z.B. Blinker links) möglich, Wechsel der Modelle nur durch 4 Clicks, Firma war schon 2x insolvent, komplizierte Ebenen-Programmierung, 3d Knüppel sind nicht so cool, keine Totzone, einfaches Display, Modelle können nicht übergeben werden

    Im Freundeskreis wird viel mit der Servonaut HS12/HS16 geregelt. Auf dem ersten Blick erstmal ansprechend. Und für reinen LKW-Betrieb auch ausreichend. Allerdings habe ich nach 6 Wochen intensiver Beschäftigung folgende Dinge festgestellt:

    Vorteile: gute Akku Laufzeit (ca. 12h), einfache Ebenen-Programmierung, Klartext-Beschriftung möglich, Kanäle sind tauschbar, Möglichkeit der Totzone, einfache Mischermöglichkeiten, relativ stabile Systemstruktur, bestehende Firma, guter Kundenservice, Modelle können übergeben werden (begrenzt auf 4, und nur wenn das Modell auf der anderen Funke programmiert ist), mittlerweile eigenes Bus-System, sehr gutes System für Personen, die sich nicht so intensiv mit dem Thema Technik auseinandersetzen möchten

    Nachteile: Schlechte Verarbeitung im Gehäuse (viele schon gerissen), Hardware ist nur sehr eingeschränkt konfigurierbar, gar nicht zeitgemäß im Design, sehr grobe Display Auflösung, schlechte Rechnerleistung und hackelnd in der Darstellung, schnelle Tastenkombinationen können nicht verarbeitet werden, Licht nur ein oder aus, nur 30 Modell Speicherplätze, Empfänger doch sehr grob.

    Weiterhin habe ich mich mit dem Thema ScaleArt auseinander gesetzt. Nun, dort bin ich noch nicht so sehr im Thema drin, allerdings ist der Grundgedanke nach meinem Geschmack. Der Empfänger ist das Modell! Und die Fernsteuerung dient nur dem Steuern und einstellen vom Modell. Aus meiner Sicht die einzig vernünftige Lösung. Schaut mal. Dieses Hobby ist Mannschaftssport. Der Gabelstapler lädt die Palletten auf den LKW, dann geht die Reise los, in der nächsten Firma wird abgeladen . . . warum darf der Gabelstapler nur von Person A bewegt werden? Warum darf der LKW nur von Person B bewegt werden? Okay, der ein oder andere wird jetzt sagen, das ist mein Modell und da fahre nur ich mit, diese Einstellung ist okay. Aber wenn der Empfänger das Modell ist, sind plötzlich ganz andere Ideen möglich. Mit einer geeigneten Sender/Handy Anlage sind dann ganz andere Szenarien möglich. Der Innenraum und die Bedienelemente ließen sich auf dem Handy oder Tablett nachbilden und über die Grafik bedienen. Über ein geeigenetes Bus-System (siehe KFZ-Bereich) im Modell sind die wildesten Varianten möglich. Das bedeutet im Klartext, das ich die Sender Anlagen aktuell sehr umständlich finde. Gedacht wird in Kanälen. Fr.Sky weicht dies gerade auf. Ein guter Weg. In Zukunft würde ich mir Wünschen, das in Funktonen oder Aufgaben gedacht wird. Und genau so sollte der Ausgang auch belegt werden können (siehe digitale Modellbahn). Mit einer Aufgabe oder einer Funktion. Und zu dieser Aufgabe führen 2, max. 3 kleine Kabel, die die Daten für die Ausführung der Aufgabe übertragen. Bidirektional.

    Ein weiteres Beispiel für meine Gedanken: Beier kopiert die Ausgänge stumpf an die Anhänger-Elektronik, Servonaut macht die Sache mit der AMO stellenweise kompliziert. Untereinander ist gar keine Übergabe der Daten möglich. Warum einigt man sich nicht auf eine einheitliche Datenübertragung an den Anhänger/Auflieger -> Hersteller-übergreifend!. Würde unser Hobby viel Abwechslungsreicher gestalten.

    Was bedeutet, ich bin noch immer nicht weiter mit meinem Gedanken der neuen Fernsteuerung . . . weil ich genau die Gedanken von Dir teile.

    Schöne Grüße

    Dominik

  • Das wird ja eine richtig lebhafte Diskussion!

    Werner:

    Das ist richtig, man hat nur zwei Hände. Maximal kann man nebenbei noch ein paar Schalter betätigen, wenn sie ergonomisch angeordnet sind. Deshalb sind ja die meisten Sender außendran mit Schaltern wie ein Igel gespickt, was mir zwar optisch nicht gefällt, aber natürlich sinnvoll ist. Und es gibt das Konzept der Ebenen. Weil Modelle mit mehr Funktionen als Hände, das gibt es durchaus.

    Und ich will auch nicht viel mehr automatisieren als bisher schon. Auf keinen Fall ein selbstfahrendes Modell.

    Aber: so ein Soundmodul zum Beispiel: Das wird doch "informationsmäßig" in die Servoleitung vom Fahrtregler eingeschleift und macht dann das Fahrgeräusch entsprechend? Außerdem bekommt es noch weitere Servosignale, über die zum Beispiel das Startgeräusch oder Hydraulikgeräusche initiiert werden. Und das wär doch schön, wenn diese Infos auf der Ebene eines kleinen Netzwerkes ausgehandelt würden, statt daß man da Servoleitungen splittet und kreuz und quer verschaltet.

    Bei der Blauzahn war das schon teilweise realisiert: Z.B. Der Blinker hat sich aufgrund des Lenkservo-Signals zurückgesetzt, ohne daß man dazu einem physikalischen Licht- und Blinkmodul ein physikalisches Lenkservosignal via Servokabel zuführen mußte.


    Steffen:

    Du hast vollkommen recht, wenn man das richtig durchdenkt und richtig durchzieht, dann entwickelt man ja alles, was es jetzt schon gibt, noch einmal! Das ist wahrscheinlich der Hauptgrund, warum das ein Traum bleibt.

    Wie man sich trotzdem rantasten könnte: Mir schwebt ein modulares System vor.

    Zunächst ein handelsüblicher Empfänger, der vielleicht 16 Kanäle mit irgendeinem Protokoll rausläßt. Da bin ich auch wieder nicht tief genug drin, das ist alles noch auf Träumerle-Niveau, also SBus oder so. Dieser Empfänger kann ja sehr klein und einfach und günstig sein, was es halt so zu kaufen gibt.

    An dem SBus hängt ein erster Baustein unseres "Systems", macht die zentrale Verarbeitung, schickt und empfängt Nachrichten auf dem Systembus. Sehr stark vergleichbar mit dem CAN-Bus in 1:1 Autos. Und dieser erste Baustein hat vielleicht eine erste Spar-Ausstattung von 8 Ausgängen, die als Servosignal oder Schaltausgang fungieren können.

    Und nun kann man nach Bedarf weitere Bausteine an den Systembus anhängen, diese können entweder wieder einfach nur diese 8 Ausgänge bieten, oder spezialisierter sein, wie z.B. mächtigerer Schaltbaustein, Fahrtregler, Soundmodul...

    Aber die Spezialbausteine müssen nicht unbedingt gleich entwickelt werden. Wenn diese einfachen Erweiterungsbausteine klein und günstig genug sind, kann ich mir im Sinne einer aufgeräumten Verdrahtung sogar vorstellen, daß ich das Fahrtregler-Servosignal einmal im Bereich des Rahmens für den (konventionellen) Fahrtregler aus so einem Baustein rauslasse, und an anderer Stelle, z.B. im Fahrerhaus, das Fahrtregler-Servosignal nochmal softwaremäßig und über den Bus dupliziert, für das (konventionelle) Soundmodul. Und das ganze halt superflexibel konfigurierbar. Und hinten im Rahmen ist nochmal ein kleines Modul für alle Rückleuchten, das entnimmt über den Systembus dem Fahrtregler-Servosignal nochmal die Info fürs Bremslicht... usw...

  • Das bedeutet im Klartext, das ich die Sender Anlagen aktuell sehr umständlich finde. Gedacht wird in Kanälen. Fr.Sky weicht dies gerade auf. Ein guter Weg. In Zukunft würde ich mir Wünschen, das in Funktonen oder Aufgaben gedacht wird. Und genau so sollte der Ausgang auch belegt werden können (siehe digitale Modellbahn). Mit einer Aufgabe oder einer Funktion. Und zu dieser Aufgabe führen 2, max. 3 kleine Kabel, die die Daten für die Ausführung der Aufgabe übertragen. Bidirektional.

    Juhu, ich bin nicht allein!

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