XDRC 580 - hydraulischer Schnellwechsler und weitere Optimierungen

  • Hallo zusammen,

    zum Jahreswechsel hat ein XDRC 580 "zu mir gefunden". Nach Angaben im Internet sowie dem Ausmessen an einem Modell stand schnell klar, dass er für meinen Maßstab 1:12 ganz gut passt. Je nachdem, welche Maße man nimmt und mit dem Original vergleicht, kommt +/- 1:12,5 heraus, perfekt. Im Serienumfang ist ein mechanischer Schnellwechseladapter (kurz SWA) verbaut, dessen beide Verriegelungsbolzen gegen Federkraft von Hand gelöst werden können. Da dies aber auf der Unterseite ist, finde ich das weniger schön. Weiter gibt es als Zubehör diverse Schaufeln, eine Palettengabel oder eine Holzzange. Da ich aber nicht vorhabe, Holzhof zu spielen, könnte das serienmäßig bereits verbaute, bei mir übrige 3. Ventil für die Betätigung des SWA's genutzt werden, so die Überlegungen. Eine mechanische Lösung hatte ich auch mal überlegt, jedoch ist der Platz zwischen SWA und Schaufel sehr begrenzt, daher blieb es bei der hydraulischen Lösung.

    Nach umfangreichen Planungen begann ich nach und nach die ersten Teile für den Zylinder zu fertigen, ist alles eher filigran ;)

    Anschlüsse für die Hydraulikleitungen

    Interne Anschläge für die Kolben

    Zylinderrohre

    Stangenlager

    Ein Zylinder hat links und rechts später eine Kolbenstange, der dann die beiden Verriegelungsbolzen schiebt und zieht, also eigentlich 2 Hydraulikzylinder aneinander gebaut. Auf den Bildern sind meist Teile für insgesamt 4 Schnellwechsler zu sehen.


    VG Bernd

    Edited once, last by BerndW (June 30, 2025 at 6:21 PM).

  • Hi Bernd,

    zu mir findet sowas nich . . . . hmmm, egal ;) Glückwunsch zum R-Lader:top

    Das sieht schon mal gut aus, da bin ich gespannt wie deine Lösung gesamt aussieht:]


    Denk dran, nach filigran kommt ab 8o

  • Hallo zusammen,

    weiter ging es noch mit einigen anderen Drehteilen: Die Kolben, Kolbenstangen sowie die eigentlichen Verriegelungsbolzen.

    Für die Inneneinstiche brauchte ich noch eine zuverlässige Möglichkeit, den Einstichdurchmesser für die O-Ringe zu messen. Leider blieben auf Grund des Platzmangels nur O-Ringe mit einer Schnurstärke von 1 mm zur Abdichtung übrig. Ich opferte einen billigen, digitalen Messchieber und baute mit Rundstrahl geeignete Meßschnäbel an. Da der Messschieber gehärtet ist, mussten die beiden Bohrungen mit VHM-Bohrer gebohrt werden.

    Auf der Fräsmaschine mussten diverse Modifikationen am SWA vorgenommen werden: Entfernen des bisherigen Querrohres mit den Bolzen, Vertiefungen für die Schläuche, ein paar Bohrungen und Gewinde...

    Immer wieder mussten die Teile provisorisch zusammengesteckt um zu sehen, dass ausreichen Platz vorhanden ist, und nichts klemmt oder ansteht.

    Links und rechts wurden innen Drehteile mit Einstichen angeklebt, die halten später die Kolbenstangenschutze, dazu später mehr.


    VG Bernd

  • Hallo zusammen,

    schön wenn es Euch gefällt ;).

    Als Nächstes wurden die Zylinderrohre, was als Ausgang schon sehr präzise Hydraulikrohre waren, innen auf einem Handhongerät gehont. Nicht weil es notwendig war, vielmehr weil ich sehr neugierig auf das Ergebnis war, ich hatte das Gerät neulich für ein Appel und ein Ei gebraucht kaufen können. Funktionierte tadellos, er erzeugt in Verwendung mit Honöl eine schöne Oberfläche.

    Weiter musste ich mich darum kümmern, dass das Öl in die Stangenseiten und zwischen den Kolben gelangen kann. Dazu habe ich ein Messingverteilerblöckchen angefertigt und mit Sekundenkleber provisorisch befestigt. Die M3 Schlauchkupplungen für den 3 mm-Schlauch waren auch eingedreht.

    Dass es vom Bauraum her knapp zugeht war mir klar, aber so knapp:rolleyes: Es lässt sich leider im Raum schwer messen, und CAD-Daten vom SWA und der Schaufel hatte ich leider auch keine.

    Leider stand das Blöckchen an, so dass der Schnellwechsler nicht zum verriegeln kommt. Mist. erst mal Pause und beim Feierabendbierchen eine neue Lösung ausmachen.

    VG Bernd

  • Hi Bernd,

    das sieht schon ganz gut aus, ärgerlich das es so nicht passt.

    Hmmm, ich versteh nicht ganz warum du den Block mit den dicken Schlauchkupplungen machst? Du brauchst den Schnellwechsler doch nicht "wechseln";)

    Ich würde eher zu 2mm Schläuche tendieren und nur mit einer aufgelöteten Festverrohrung arbeiten, viel Druck und Durchfluss brauchst du eh nicht.

    Wahrscheinlich würde ich nur mit einem "Ölanschluss" und einer dicken Feder arbeiten, aber dies müsste ich selbst erst ausprobieren :112:

    . . . ich bleibe gespannt . . .

  • Hallo Detlef und Kollegen,

    ich bin schon etwas weiter, als der Berichtsstand ist ;) Ich habe die 3 mm Steckverschraubungen und den 3 mm Schlauch aus Standardisierungsgründen verwendet, habe ich auch schon in anderen Modellen erfolgreich in Verwendung. Klar hätten auch kleinere Schläuche hier völlig ausgereicht, es fließt ja vielleicht nur ein halbes Schnapsglas Öl hin und her.

    Nachdem die Anschlüsse nicht nebeneinander Platz fanden, mussten die natürlich übereinander angeordnet werden. Neuer Verteilerblock mit den notwendigen Querbohrungen, schließlich wollten 2 Ringkammern (stangenseitige Anschlüsse) links und rechts sowie die zentrale Kolbenkammer mit Öl versorgt werden. Dazu wurde noch eine Verbindungsleitung zwischen Ringkammer und Ringkammer geschaffen. Da wurde Cu-Rohr mit außen 2 mm Durchmesser entsprechend verlegt.

    Löthilfe mit dem richtigen Abstand für die Anschlussklötzchen für die Verbindungsleitungen

    Löten der kurzen Leitungen für die Kolbenseite

    Vorab nochmal Test, dass dieses Mal alles passt und nichts ansteht, Schlauchverlegung ebenfalls schon getestet

    Fertige Zylinderrohre dann mit Ölverteiler und den Leitungen. Zum Teil gelötet, zum Teil mit 2K-Flüssigmetall eingeklebt (an dieser Stelle bisher noch nie gemacht, ist ein Versuch).

    Dieses Mal passt der Raumordnungsplan, alles an seinem Platz, nichts steht an.

    VG Bernd

  • Hi Bernd,

    super umgesetzt, das ist mal wieder echter Modellbau, mit Metall, gedreht, gefräst und gelötet. Nicht nur ein Modell kaufen und auspacken... oder maximal ein Cults Modell runterladen und drucken... Leider wird das aktuell immer weniger, darum bitte weiter posten, ich hab auch die letzten Wochen mal ein altes "Metall-Projekt" fertig gestellt. Auch hier gilt, es gibt nur einen Stahl und das ist Edelstahl... dazu aber später mal mehr...

    Ich hätte Dir auch vorgeschlagen, dass Du die Anschlüsse "verlegst", ich hab bei meiner Hochkippschaufel auch das Problem, das es am Zylinder sehr eng zu ging, also hab ich Schlauchnippel erst über eine 3mm Leitung an Zylinder angelötet und die 3-4mm an Platz gewonnen.

    Gruß

    Wolfgang

  • Hey Männers,

    vielen Dank für Lob und die Anregungen. Dieses Mal ist es ja so eine Mischung zwischen Modell fertig kaufen und auspacken und noch Modifikationen vorzunehmen;).

    Eine Sache war noch zu lösen: Wie kann der Zylinder entlang seiner Wirkachse gehalten werden, und gegen verdrehen gesichert werden? Ein bisschen Spiel ist notwendig, aber nicht zu viel... Nach einigen Tagen überlegen und Idee wieder verwerfen kristallisierte sich die Lösung in Form eine 4-Kant-Messingrohres heraus, welches entsprechend auf der Fräse bearbeitet werden musste:

    Diese wurden in der Mittellage des Zylinders und dem richtigen Winkel auf der Rückseite des Zylinderrohres zunächst mit Sekundenkleber fixiert, dann mit Flüssigmetall fix verklebt.

    Die Anprobe erfolge mit einem durchgesteckten Rundstab mit Kunststoffreduzierungen.

    Bei der Gelegenheit wurde dann auch noch die Schlauchabwicklung für den SWA festgelegt: Immer wieder andere Position für den zuvor aus Messing angefertigten Schlauchhalter (mit einer kleinen Schraubzwinge fixiert und das Hubgerüst und den Schnellwechsler in alle Positionen bewegt. Nachdem eine gute Position gefunden war, wurden die Löcher für 2x M2-Schrauben für den Halter angezeichnet und gebohrt.

    Die Leitungen wurden dann bis zur Schnittstelle der vorhandenen Schnellkupplungen, welche entfernt und durch Reduzierungen M5-->M3 ersetzt wurden, gelegt und ebenfalls mit den M3-Steckkupplungen verbunden.

    VG Bernd

  • Moin Bernd,

    jetzt noch schön Grau :sprayund der Zylinder ist top integriert, gefällt mir :]

    Was für "Flüssigmetall" nimmst du da ? Ich brauch sowas auch 8)

  • Hi zusammen,

    das "Flüsssigmetall" ist von Petec. Ich bin mir aber nicht sicher, ob da überhaupt Metall drin ist ;)Ist aber 2K, eine weiss, eine schwarz, gibt nach gutem mischen einen grauen Farbton, das sieht man, wenn gut gemischt ist. Das Zeug ist nicht schlecht, bisher nur gute Erfahrungen damit gemacht.

    Nun musste alles noch ins Ultraschallbad. Dann stand dem Zusammenbau nichts mehr im Wege. Abschließender Test mit Druckluft bei 5 bar zeigte an allen 4 SWA keine Leckagen. Mache ich in der Zwischenzeit gerne, dann hat mal die Sauerei mit Öl nicht, sollte man es nochmal wegen Leckagen zerlegen müssen.

    Das war dann der schöne Teil der Arbeit, wenn alles zusammenpasst und so funzt, wie es soll :)

    VG Bernd

  • Hallo zusammen,

    danke für Euer positives Feedback ;)

    Nun ging es dem Ende zu. Natürlich mussten wie von Detlev gefordert die SWA´s in grau lackiert werden. Alle nicht zu lackierenden Stellen abgeklebt, Grundierung und Decklack in RAL7043. Dann wurde der Zylinder für mein Radlader stufenweise mit Bewegen der Stangen mit Öl befüllt. Ziel war, möglichst kein, oder zumindest sehr wenig Luft im System zu haben. Da die Zylinder sehr klein sind, hat man nur wenig Chancen, dass sich die Zylinder selbst entlüften, das wenige Öl wird nur in den Leitungen hin und her bewegt. Dazu verwendete ich einen aufgehängten Ölbehälter.

    Dann der Einbau der Zylinder im Adapter. Er bleibt durch das Rechteckrohr und den beiden Verriegelungsbolzen mit etwas Spiel an Ort und Stelle. Befestigung der Bolzen ging nur mit Festhalten der Kolbenstangen, dazu die kleine Zange mit Leder zur Vermeidung von Kratzer auf den Stangen.

    Zu Guter Letzt wurden noch die Halbschalen des Kolbenstangenschutzes verbaut. Sind SLS-Druckteile, welche dann mit 1 mm selbstschneidende Schrauben zusammengeschraubt werden.

    Die Schnellkupplungen wurden wie zuvor beschrieben durch Steckkupplungen M3 ersetzt.

    Und fertig war die Sache. Einbau noch im Radlader und Funktionstest im Garten, läuft sehr gut, Schlauchabwicklung passt. Es macht richtig Spaß, in sekundenschnelle zwischen Schaufel und Palettengabel zu wechseln, ganz ohne Hand anzulegen :)

    Fast vergessen:

    Optimierung 1: Ich habe am Hubgerüst links und rechts die unteren Schaufelanschläge keilförmig verkleinert und nachgefeilt. Das hat den Vorteil, dass die Schaufel sich in mittlerer Position vom Hubgerüst weiter auskippen lässt. Hat mich bisher immer gestört.

    Die Schaufel lässt sich so ca. 5-6° weiter auskippen, was die Entleerung verbessert.

    VG Bernd

  • Hallo zusammen,

    da ja bewegte Bilder das Ergebnis besser präsentieren als nur Text und Bilder, habe ich noch ein kurzes Video erstellt.

    RC Radlader XDRC 580 hydraulischem Schnellwechsler - RC loader XDRC 580 hydraulic quick coupler
    Erweiterung und Umbau des manuellen Schnellwechslers auf hydraulischen Betrieb, Nutzung des bereits verbauten, nicht genutzten Hydraulikventils.Modification ...
    youtu.be

    Viel Spaß beim Anschauen.

    VG Bernd

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