Spannbacken einfachwechseln oder....?

  • Ein Hallo an alle Drehspezialisten und hier im Forum,
    ich habe mir eine gebrauchte alte Drehmaschine zugelegt. Nach ein paar Probedrehungen habe ich gemerkt ,das die Werkstücke nicht richtig rundgedreht werden,da habe ich mir eine Messuhr zugelegt und das Drehfutter auf Rundlauf genauigkeit geprüft und dieses läuft auch absolut rund, also es gab keinen ausschlag an der Messuhr. Trotzdem wurden die Werkstücke nicht sauber rundgedreht. Jetzte habe ich festgestellt ,durch verschiedenes Spannen des Werkstückes, das die Spannbacken unterschiedlich abgenutzt sind , wie auch immer das passieren kann. Jetzt meine Frage an euch, wenn ich mir neue Backen besorge kann ich diese dann einfach auswechseln oder muss ich das ganze Drehfutter wechseln vielmehr erneuern?

  • Die Spannbacken müssen in einer bestimmten reihenfolge eingebaut werden, sie sind meistens Nummeriert 1-3 das Futter eigentlich auch zumindest war es bei den neueren Maschinen in meiner Lehre so.


    Ja, ich würde auch sagen, dass Du die Backen nicht in der Reihenfolge eingesetzt hast.

  • Wenn er die Backen nicht in der korrekten Folge montiert hätte würde er aber einen gewaltigen Schlag haben....... normal sieht man das von 10m ! Denke auch das neue Backen hier besser wären. Das Ausdrehen der Alten bringt auch den Nachteil mit sich das er sehr kleine Durchmesser nicht mehr spannen kann. Weiß ja nicht welche Größenordnung die Maschine hat.

    Grüßle

  • Hallo Thomas,

    Um dein Problem zu lösen wären ein wenig genauere Angaben hilfreich. Bilder von Maschine, Futter und Drehergebnis wären sicher sinnvoll.
    Wo hast du denn den Rundlauf gemessen und was heißt "nicht richtig rundgedreht"?

    Den Rundlauf am Futter misst du am besten mit einem im Futter gespannten Bohrer-/Fräserschaft oder einer geschliffenen Welle, den/die du mit der Messuhr abtastest.
    Läuft das Futter überdurchschnittlich unrund (je nach Anspruch vllt. 2-5/100mm), gibt es verschiedene Möglichkeiten: Ausschleifen (z.B. mit einem auf dem Obersupport montiertem Dremel), ausdrehen (wenn, dann nur mit einer scharfen Wendeplatte und niedriger Drehzahl, evtl. sind die Backen aber trotzdem zu hart dafür), Futter ersetzten.

    Bevor du aber das Futter austauschst, miss erst einmal den Rundlauf an der Spindelnase (ohne Futter). Wenn hier schon ein deutlicher Schlag zu messen ist, wird es auch mit einem neuen Futter nicht unbedingt besser.
    Die Backen einfach auszutauschen, schätze ich, wird nicht sehr viel bringen, es sei denn, du weißt genau welches Futter montiert ist. Sonst wird es vermutlich nicht leicht sein passende zu finden.


    Spekulative Grüße
    Maddin

  • Vielleicht mal lesen. Es sind die Backen

    Wenn Thomas den Rundlauf so gemessen hat, wie ich es vorgeschlagen habe, ist es mir rätselhaft, warum es mit "Prüfdorn" (o.Ä.) absolut rund, mit Werkstück aber deutlich unrund läuft... :huh:

    Was spricht dagegen, die Backen im vorgespannten Futter mit einem Stabschleifer auszuschleifen?

    Gruß Maddin

  • Hallo Drehergemeinde,
    erst einmal Danke für eure zahlreichen Antworten und Tips. :top ;prost
    Also ich versuche mal einpaar mehr Details zugeben:
    -Backen sind in der richtigen Reinfolge im drehfutter,mit einer feststehenden Reitstockspitze überprüft und die Spitze trifft genau ins Zentrum bei geschlossenen Backen
    - mit der Messuhr zwei Punkte gemessen:
    -Fühlhebel auf Futter und, Fühlhebel hinten am Drehfutterflansch gemessen, ich hoffe ich habe das genau beschrieben
    Werkstück war ein Alurundstab von 25mm Durchmesser erhat ungefähr eine gesamtlänge von 60mm und es ragten 30mm aus dem Futter
    - mit nicht richtig rundgedreht meinte ich auf der einen seite spann abgedreht und auf der anderen seite nur rumgekratzt.
    Werde am Wochende noch versuchen einpaar Bilder vom Drehbackenfutter machen und einstellen.

  • Aaaaaaaaaaaah, jetzt kommen wir der Sache schon näher!

    Das liegt weder am Futter noch an den Backen, sondern am verwendeten Halbzeug! Ein Rundmaterial ist nicht immer wirklich rund. So wie du die Sache beschrieben hast, hat das Werkstück schon " Schlag " gehabt, oder zu hast es in gezahnten Backen beim Spannen verkantet. Da ist es normal, wenn man es vorher nicht ausrichtet, das an einer Seite mehr Span kommt, als gegenüber. Wenn ich ein Werkstück spanne, setze ich notfalls eine Messuhr dran und richte den Rundlauf. Meistens geht das aber per Auge.

    Gruß

    Carsten

    Auf die Dauer hilft nur Luftkühlpower :top

  • Das liegt weder am Futter noch an den Backen, sondern am verwendeten Halbzeug

    Das kann ein Grund sein.
    Allerdings, um einen Schlag am Futter auszuschließen, solltest du, wie schon erwähnt, einen geschliffenen Rundstab ins Futter spannen und dort die Messuhr ansetzen.
    Wenn ich es richtig verstanden habe, hast du die Messuhr an die Mantelfläche des Futters angelegt. Die hat auf den Werkstückrundlauf aber keine direkte Auswirkung, ist wenig aussagekräftig.
    Auch die Umfangseite vom Futterflansch taugt für eine Messung nicht, hier muss das Futter abgeschraubt und am geschliffenen Kurzkegel der Futterflanschs gemessen werden.

    Deswegen: mess doch noch einmal nach. Und - Bilder sind immer gut.

    Gruß Maddin

  • Hallo,
    Danke erstmal für eure vielen Tipps und Ratschläge. Mein Junge hat da jemanden gefunden der sich mit sowas auskennt, es ist ein alter Hase , er war Dreher bei einer Werkzeugfirma in der ehemaligen DDR, und er hat sich das angeschaut und alles, sowie Ihr es beschrieben habt, gemacht und neu eingerichtet. Jetzt läuft alles, vielmehr Dreht wieder alles Rund. Entschuldigt bitte das ich mich jetzt erst dafür bedanke aber ich habe vorher keine zeit dazu gefunden. Nochmals vielen Danke dafür. ;prost :top

    • Offizieller Beitrag

    Lass mich noch kurz die Sache mit dem Dremel gerade rücken.

    Klar bewegt sich Dr. Emel parallel zur Achse wenn man ihn - wie auch immer - auf dem Support klemmen würde. ABER:

    Wie willst du ihn so ausrichten dass der Schleifstein genau in der Mitte liegt? Das wird nichts. Zumal der Dremel garantiert auch nicht 100%ig in der Spur läuft.

    Man könnte natürlich das Futter aufdrehen und außer Mitte schleifen. Dann aber hätte man einen unterbrochenen "Schnitt" und der Stein würde sofort zertrümmert werden.

    Egal wie man es dreht und wendet bleibt letztlich noch die Abnutzung. Sind die Backen gehärtet ist der Stein ratzfatz runter und dann hast du die Backen konisch geschliffen.

    ums wirklich gerade zu rücken...

    das ist doch tatsächlich eine gängige Methode Futterbacken wieder sauber rund zu bekommen. Natürlich nicht im Zentrum, Futter ein Stück auf, ganz hinten was eingespannt dass die Backen unter Spannung sind und trotzdem auf ganzer Länge ausser Mitte freigeschliffen werden können. Schon oft gemacht, Stein noch nie kaputt gemacht. Der unterbrochene Schnitt macht rein gar nichts. War aber auch nicht gerade nen Dremel sondern ne ordentliche Schleifspindel.

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