Kleines Vakuum-Fass für Oldtimer

Hallo zusammen.

Die letzten Wochen habe ich ein kleines Güllefass in 1 zu 8 gebaut. Dabei sind wieder viele 3D Druckteile verwendet worden.
Zudem habe ich mit der Programmierung von Mikrokontrollern angefangen. Dies ist das erste Projekt, in dem ich einen Arduino Nano eingesetzt habe, um Daten vom Empfänger zu lesen, zu modifizieren, und an Servos und Fahrtregler weiterzugeben. Das könnte eventuell für den einen oder anderen interessant sein, daher schreibe ich mal einen Baubericht.

Hier schonmal der erste Entwurf aus dem CAD.

Ich schreib in den nächsten Tagen lose einen kleinen Baubericht.

Viele Grüße

David

Vielen Dank erstmal.

Die Reifen auf dem Bild habe ich nachher nicht verwirklicht, weil die Größe (16.0 /55 - 17) nur für das Fass geeignet gewesen wäre. Ich wollte aus Kostengründen nicht für jeden Anhänger eine neue Form erstellen. Ich plane noch Anhängern, Miststreuer und eventuell einer Ballenpresse zu bauen. Daher habe ich mich zu 12.5-80/18 entschieden und die drauf gemacht. Nach Bildern aus dem Netz geht das offenbar, auch wenns in den Datenblättern zum Fass nicht steht

Die Reifen hab ich selber gegossen. Falls Interesse besteht einfach PN an mich.
Falls jemand die Ballonreifen bevorzugt - aus den CAD Daten könnte ich bei Interesse auch eine Form erstellen.
Die sehen aktuell so aus:

Zitat von JoMAN

Oder hat der Arduino gar nichts mit dem Fass zu tun?

Doch. Im Fass ist eine Pumpe an einem Fahrtregler und ein Servo an einem Ventil. Die Steuerung ist über einen Drehpoti an der Funke. Wenn meine Pumpe steht, läuft das Wasser leider durch.
Daher Poti 0 bis 10%: Servo ist komplett zu und schliesst Ventil zu. Pumpe ist auf 0% Drehzahl.
Poti über 10%: Servo geht auf Anschlag und macht Ventil voll auf. Pumpe ist auf 0% Drehzahl.
20% bis 100%: Pumpe läuft von 0 bis 100% Drehzahl, Servo bleibt auf.

Viele Grüße

David

PS:

Zitat von JoMAN

...welches gebaut wurde als es noch nicht mal Computer gab...

Ich leg mal los mit der Auslegung.

Da das Faß von Oldtimern mit Heckantrieb gezogen wird, wollte ich es eher leicht halten und das Gewicht auf der Hinterachse halten.Daraus ergab sich, dass das Wasser vorne und die Pumpe mit Steuerung hinten sein sollte.

Der Fass-Körper ist gedruckt, genauso wie alle Details und die Felgen. In dem Faß ist ein Tank auf Baumarkt-Abflussrohr.
Ich wollte eine Zahnradpumpe einbauen. Habe aber keine geeignete gefunden und bin dann auf eine Kreiselpumpe umgeschwenkt. Die erste war zu schwach, daher kaufte ich noch eine billige Scheibenwischwasser-Pumpe. Die war allerdings zu stark.
Außerdem sind die Pumpen nicht selbstansaugend und auch nicht selbstabdichtend. Also muss die Pumpe unterhalb des Wasserstands eingebaut werden und braucht ein Ventil.
Da meine Pumpe nicht im Tank versenkt werden kann, musste ich den Tank verkürzen. Der Tank fasst jetzt nur noch ca. 1,5 Liter. Nächstes Mal mach ich das nochmal anders.

Hier sind jedenfalls meine Lösungen für die Probleme:

Pumpe zu stark:
Ich bin suchen gegangen was ich hier noch liegen hatte. Ich fand einen 7,2 Volt Fahrtregler und einen 7,2 Volt AKku. Also kurzerhand von 11,1 Volt auf 7,2 Volt gegangen.

Pumpe leckt:
Erste Idee war einen flexiblen Schlauch zwischen Pumpe und Düse zu legen und diesen per Servo abzudrücken. Das funktionierte, aber nicht zuverlässig genug. Matze gab mir dann einen guten Tip - ich habe jetzt ein Mini-Ventil eingebaut, welches von einem Mikroservo angetrieben wird. Das klappt gut.

Düse spritzt nicht so gut:
Ich habe im Forum recherchiert, dass eine Gardena-Feinsprühdüse geeignet ist. Ich hab mir im Baumarkt eine Packung davon besorgt. Die sind perfekt.

Die Elektronik:
Ich hab folgendes Problem. Wenn ich an der Fernbedienung Gas gebe, soll das Fass proportional dazu losspritzen. Sobald ich spritze, soll das Ventil aber voll auf sein und auch so bleiben. Wenn ich den Gashebel loslasse, soll das Ventil ganz zu sein. Ich habe keinen Baustein gefunden, der das kann, also habe ich selber einen gebaut.
Dazu habe ich einen Arduino Nano Klon bei Bang-Good gekauft. Das Stück gibts da für unter 3 Euro.
Der Nano ist ein Mikrocontroller mit etlichen Ein/Ausgängen, den man über den USB-Stecker am Computer programmieren kann. Eine spezielle Hardware ist nicht erforderlich. Der Arduino kann mit 12 Volt am Eingang versorgt werden. Der Arduino soll bei mir:
Auf Eingang 7 das Signal der Fernbedienung auslesen. Dazu ist auf Eingang 7 des Arduino das gelbe Kabel des entsprechenden Kanals vom Empfänger eingesteckt. Plus brauch ich nicht, Minus ist auf Arduino Masse gelegt.
Auf Ausgang 9 den Fahrtregler steuern. Dazu ist das gelbe Fahrtreglerkabel mit Ausgang 9 verbunden. Minus liegt auf Maße, Plus versorgt das Servo.
Auf Ausgang 10 das Servo bewegen. Dazu ist das gelbe Servokabel auf Ausgang 10 angeschlossen. Rot ist auf dem BEC-Plus vom Fahrtregler, Schwarz auf Masse.

Das Programm dazu macht folgendes:
Auslesen der Knüppelstellung der Fernbedienung.
Wenn Knüppel 0 - 10%: Servo auf Anschlag links, Ventil ist zu.
Wenn Knüppel größer 10%: Servo 90 Grad plus, Ventil ist auf
Wenn Knüppel größer 20%: Fahrtregler bekommt das Signal, dass der Gashebel auf 0 steht, Ventil bleibt auf.
Wenn Knüppel größer als 20 ... 100%: Der Fahrtregler bekommt 0 ... 100% Gas, Ventil bleibt auf.

Das funktioniert perfekt. Es leckt nichts, und ich kann die Spritzbreite über den Gashebel einstellen Und ich bin total angefixt, was man mit dem kleinen Controller noch so alles machen kann.

Nachteil ist halt der Platzverlust und die Kabelei.
Ich bin trotzdem zufrieden, es funktioniert.

Die Tage gibts Bilder vom Bau.

Viele Grüße

David

Hallo Jonas.

1) Ja genau. Dann liest Du da die Werte aus, und rechnest die in einen entsprechenden Winkel um. Den Winkel wandelt man dann in ein Signal für die Servos oder den Fahrtregler um. Dafür gibts schon eine fertige Funktion zum Download. Zu Fuß ginge auch, aber warum das Rad neu erfinden.

2) Der Nano wird über das BEC mit 5 Volt versorgt. Die 5 Volt kommen aus dem Fahrtregler. Vom Empfänger kommt nur das Signal.

Platzverlust wegen des Akkus und der Pumpe.

So

So, hier ein paar Bilder:

Der Anschluss des Arduino. Die gelben Kabel sind Signalleitungen, das Weiße kommt vom Empfänger, eins der Gelben geht zum Servo, das Andere zum Fahrtregler.
Braun ist Masse und Rot ist 5V+.

So sieht das Heck aus. Pumpe und Fahrtregler. Noch provisorisch mit Isolierband isoliert. Das ist eher 'reingebastelt, weil mein ursprünglicher Plan nicht funktionierte. Ich wollte aber die Bodenplatte nicht unbedingt nochmal drucken. Sollte ich nochmal ein Fass bauen, kommt eine andere Platte rein.

Hier wird gerade der Deckel gedruckt:

Da ein Ein/Ausschalter irgendwie nicht so recht integrierbar war, habe ich mir was anderes ausgedacht. Der Gülleschieber fungiert als Schalter. Beim Aufstecken schließt er die Kontakte zur Batterie. Fürs Akkuladen gibt es einen anderen Stecker. Das Balancerkabel ist vorne an der Deichsel versteckt.

Die Lösung funktioniert ganz gut, aber die Kontakte sitzen extrem stramm. Ich traue mich gar nicht, den bis Anschlag durchzudrücken, vielleicht bekomme ich den danach nicht mehr runter.

Ich hab danach weitergemacht, ohne viele Fotos zu machen. Viel gibts auch nicht mehr, die Spritzdüse ist hohl, da läuft ein 6mm Schlauch durch, auf dem die Gardena Düse sitzt.

Die Befüllung ist richtig Low-Tech. Deckel ab, Gießkanne ansetzen und los gehts... Wenns überläuft ist das egal, im Boden sind Ablaufschlitze angebracht.

Ich mache morgen bei besserem Licht noch ein paar Fotos.

Viele Grüße

David

Vielen Dank.

Zitat von HM-CUSTOM

würde ich niemals hinbekommen

Das sag ich mir auch immer, wenn ich Deine Bauten sehe. Vielen Dank Dir

So, jetzt kommt die Bilderflut. Leider war es heute sehr trüb, daher sind die Bilder teils nicht so super geworden.

Wie man sieht ist es aktuell zu kalt zum Lackieren

Es fehlen auch noch ein paar Details. Die Haltehaken für den Saugschlauch sind noch nicht angeklebt, es fehlen noch Schrauben, das Stützrad fehlt auch noch.
Der Druckschlauch vom Kompressor zum Fass ist provisorisch mit einem Kabelschutzschlauch nachgestellt, um die Optik zu prüfen. Ich find es sieht gut aus

Farboption wird ein verwitterter Zink-Stahl-Look sein. Felgen weiß/silber, Radnabe rot, Deichsel und Co verwittertes Rot.
Dann kommen noch ein paar Decals drauf und fertig wärs - so ab März rum, denke ich.

Viele Grüße

David

Oha. Ich seh grad, dass die Zapfwelle abgefallen ist

Zitat von Freigerichter

Ich geb gerne zu, dass ich am Anfang nen bisschen mit dieser 3D Drucksache gefremdelt habe, aber Du planst deine Modelle so sauber und detailliert - da ist jede Menge Hirnschmalz und Liebe für nötig.

Vielen Dank! Ich freue mich ehrlich über Deine Sätze. Die Arbeit, die man reinsteckt, bevor man drucken kann, ist für viele nicht sichtbar.
Ich freue mich über die Toleranz, so dass man als 3D-Drucker nicht automatisch im Abseits steht. Davon abgesehen meinen allergrößten Respekt an alle Fräser, Feiler und Schweißer hier im Forum.

Zitat von Diesöl

Du darfst leider offiziell damit nirgends mehr Gülle ausbringen, seit 2016 verboten.

Echt? Wieso? Ich pass auch auf, dass ich keinen vollspritze.

Zitat von Diesöl

Mit einer Nachrüstung vom Endstück (Gülle nur von oben nach unten)

Vielleicht zählt das Gardena-Düselchen. Durch die Düse macht die Jauche keinen Bogen, sondern kommt bei mir eigentlich schon eher von oben nach unten

Zitat von Diesöl

Nicht dass du bei irgendeinem Treffen abgemahnt und bestraft wirst.....

Gibts keine Ausnahmen für Oldtimer? Die Muschelkotflügel sind ja auch nur an Oldtimern, die diese im Original im Ausland hatten, erlaubt. Die MF35 mit deutscher Zulassung hatten die Räder immer voll bedeckt, das finde ich nicht so hübsch. An Oldtimern darf man aber offenbar die Muscheln nachrüsten, falls das Original die hatte.

Viele Grüße

David