Unterschiedliche drücke im Hydrauliksystem.

  • Hallo Allerseits,

    Ich hätte eine Frage an alle, die sich gut mit Hydraulik auskennen.

    Und Zwar habe ich einen Schönen Bagger mit einer Großen Pumpe die für gute 35bar Druck sorgt.
    Ich muss Sagen damit Baggert es sich ausgesprochen Gut im Harten Boden trotz der relativ Kleinen Zylinder (12mm Kolben).

    Desweiteren habe ich auch 2 Zusätzliche Anschlüsse am Stiel und einen Schnellwechsler für einen 944er Liebherr.

    So und jetzt hätte ich gerne einerseits die 35Bar druck am Baggerarm und einen druck von ca. 15-25Bar um z.B. den Sortiergreifer von THS oder einen Hydraulikhammer von Premacon anschließen zu können ohne Ihn gleich zu Zerlegen.

    Und Nein ich habe keinen Platz für eine Weitere Pumpe Jedoch ein DBV oder etwas Ähnliches in der Größe.


    Jetzt war da Mein Gedanke:

    Ich weiß als Elektriker dass zwei Gleiche Widerstände in Reihe als Spannungsteiler funktionieren.
    Und jetzt will ich ein Hydraulisches Äquivalent aufbauen. Mein Gedanke war also vor und nach meinen Separaten 2er Ventilblock von Premacon ein DBV zu installieren.
    Der Ausgang des einen DBV führt ja normalerweise zum Tank, jetzt aber zum Ventileingang. Dadurch ist kein 35bar mehr am 2.er Block sondern der druck der am zweiten DBV eingestellt wird.
    der Ausgang des zweiten DBV führt dann natürlich weiter zum Tank.

    Somit hätte ich dann ein Druckbereich mit 35bar + 25bar = 60Bar, zum Glück ist das schonmal kein Problem weil meine Pumpe laut Hersteller 80bar bringt.


    ich hoffe ich hab mich verständlich ausgedrückt und jemand kann mir sagen ob das Funktioniert oder Nicht.
    oder Vielleicht hat jemand eine Bessere Idee wie ich das Problem mit einer Pumpe und zwei Drücken lösen kann.

    Ich bin offen für hilfreiche Anregungen.

  • also Paralellschalten von zwei DBV mit dem Gleichen Eingangsdruck.

    Okay, an sich ja.
    Aber was mach ich jedoch wenn das DBV mit niedrigem Druck den Ton vorgibt und erst kein großer Druck Zustande Kommt sondern nur ein Kleiner.
    Wie könnte ich das lösen?

    Danke für die Schnelle Antwort!

  • Somit hätte ich dann ein Druckbereich mit 35bar + 25bar = 60Bar, zum Glück ist das schonmal kein Problem weil meine Pumpe laut Hersteller 80bar bringt.

    Schön ist es nicht, aber funktionieren kann es. Das Problem bei deinem System wäre, dass du, wie du selbst sagst, ohne betätigten Verbraucher 60 bar hast. Das Erhöht den Verschleiß und die Temperatur. Das nächste sind die Schläuche. Bei niedrigen Temperaturen werden die das wohl noch halten, sobald das Öl aber warm wird, verringert sich die Belastbarkeit.

    Möglich wäre es vielleicht das erste DBV auf 10 bar einzustellen. Dann hättest du an der Pumpe und im ersten Ventilblock deine 35 bar anliegen.

    Wenn DBV 1 Druck bekommt, öffnet es ab 10 bar, nun steigt der Druck an DBV2 und drückt DBV 1 wieder zu. DBV 2 öffnet ab 25 bar - somit hast du an DBV 1, welches ab 10 bar geöffnet ist, 25 bar Gegendruck anliegen - also 35 bar.

    Also ich würde es so nicht machen!

    Schließ doch den Ventilblock mit extra DBV mittels T-Stück an die Pumpe an und stell den Druck für den Zusatz ein. Auch den Abgang vom DBV seperat in den Tank leiten

    Der Druck geht den Weg des geringsten Widerstandes.


    Falls ich jetzt einen Denkfehler hab, berichtigt mich bitte.

  • Schön ist es nicht, aber funktionieren kann es. Das Problem bei deinem System wäre, dass du, wie du selbst sagst, ohne betätigten Verbraucher 60 bar hast. Das Erhöht den Verschleiß und die Temperatur. Das nächste sind die Schläuche. Bei niedrigen Temperaturen werden die das wohl noch halten, sobald das Öl aber warm wird, verringert sich die Belastbarkeit.
    Möglich wäre es vielleicht das erste DBV auf 10 bar einzustellen. Dann hättest du an der Pumpe und im ersten Ventilblock deine 35 bar anliegen.

    Wenn DBV 1 Druck bekommt, öffnet es ab 10 bar, nun steigt der Druck an DBV2 und drückt DBV 1 wieder zu. DBV 2 öffnet ab 25 bar - somit hast du an DBV 1, welches ab 10 bar geöffnet ist, 25 bar Gegendruck anliegen - also 35 bar.

    Der Druck geht den Weg des geringsten Widerstandes.


    Falls ich jetzt einen Denkfehler hab, berichtigt mich bitte.

    Ja das mit den Schläuchen ist so ein Argument. Ich kann mit einem Verschleiß wenn er sich finanziell in grenzen hält leben.
    Wenn ich dafür einmal im Halbjahr die Schläuche Tauschen muss ok. Sind dann im Prinzip ich glaube 23€ ungefähr.

    Aber Überzeugend ist die oben genannte Lösung nicht da hast du schon recht. Das Mit den 10bar einstellen hingegen klingt gut und so als könnte es funktionieren.
    Wenn ich Zeit habe werde ich das mal Probieren.

    Danke :thumbup:

  • Also ein DBV erzeugt Temperatur, weil das überschüssige Öl über eine Kante in den Tank geleitet wird.
    Um den Druck zu regeln brauchst Du ein Druckregelventil (DRV), das macht einfach zu, wenn der Druck erreicht ist.
    Damit kannst Du auch beliebig verschiedene Kreise mit verschiedenen Drücken anlegen.
    Vorraussetzung ist natürlich, daß die Fördermenge deiner Pumpe ausreicht!

    Gruß Jürgen

  • Hallo
    Einfach von der Pumpe auf den ersten Ventilblock, dann das erste DBV 35bar. Danach zum zweiten Ventilblock, dann das DBV 10bar und danach über den Filter in den Öltank.
    Alles in Serie.

  • Hallo Nicolas

    Ich bin der Meinung das sich der Druck nicht summiert. 35bar bleiben 35bar. Du regelst ja nur runter mit dem DBV auf 25bar.

    Als Vergleich: wenn ich von 12V runterregele mit einem Spannungswandler auf 5V habe ich nicht zusammen 17V.

    Gereon

    Gereon

    Ein Modell ist keine Sitzgelegenheit

    Schlüter Super 2000TV-LS Prototyp Schlüter 1350 Compakt TV6 Schlüter Super 1250 VL Special
    Deutz Intrac 6.60 Deutz 13006 Deutz-Fahr Agroprima 4.56 Deutz-Fahr 6.50

  • Hallo Niklas,

    Nein, das funktionbiert nicht.
    Schau mal bei einigen Bagger Herstellern, wie die Verschlauchung ausgelegt ist.
    Die Druckseite ist immer mit festen Schläuchen ausgelegt, die den maximalen Druck aushalten (warum 35 Bar???).
    Der Rücklauf, also aus dem DBV und dem Ventilblock ist mit einem dickeren, aber nicht druckfesten Schlauch ausgelegt!
    Auf der Rücklaufseite liegt offensichtlich nicht mehr der "Hauptdruck" an.

    Die Lösung liegt an einer ganz anderen Stelle und wird (soweit ich die Szene kenne) von allen Baggerfahrern so gemacht.
    Wir reglen die Pumpenleistung über Mischer. Dabei wird die Pumpe im Leerlauf über einen Mischer angesteuert (so langsam dass der Motor -meist Brushless- gerade rund läuft).
    Der Druck (i.d.R. haben wir Jungpumpen) liegt dabei bei knapp 10 Bar. Meine max Leistung bei 100% Leistung liegt bei 22 Bar, mein Sohn hat sogar nur 18 Bar einegstellt.
    Wird nun eine Hydraulikfunktion betätigt, wird über Mischer die Motor/Pumpenleistung angehoben. Bei mehreren Funktionen addiert der Mischer die Motorleistung dazu -mehr als 100% geht aber nicht :(
    Bei den Zusatzfunktionen wir keine Leistung dazu addiert, die Pumpe läuft dann immer noch im Leerlauf. Also ~10 Bar und geringe Förderleistung - gut fürs drehen der Zusatzteile.

    So machens eigentlich alle, ich bei meinem Komatsu PC490 und mein Sohn bei seinem Liebherr 944.

    Ach ja, frag doch mal bei Premacon nach, die kennen sich doch bestens aus ...

    Viel Erfolg!

  • Bitte beachtet, unsere Modelle sind um ein vielfaches einfacher aufgebaut, als die Originale. Dort arbeitet man mit Verstellpumpen, Konstantdrucksystemen und LoadSensing.
    Die Grundfunktion ist identisch, aber das war es dann auch schon - teilweise können wir das Loadsensing mit unserer Programmierung nachahmen, von der Funktion des Originals sind wir aber noch weit entfernt.

    Einfach die Pumpe zu mischen, mag ja bei normalen Funktionen gehen. Wenn er aber die 35 bar braucht, geht das nicht. Was würde passieren, wenn er zwar so mischt, dass er bei eingeschalter Sonderfunktion 25 bar hat und dann eine andere Funktion bewegt - wir kommen wieder auf 35 bar.

    Zum Verständnis:
    In unseren DBV ist eine kleine Kugel und eine Feder. Über die Federvorspannung (mittels Schraube) stellen wir den Druck ein. Wenn man jetzt das DBV1 auf 10 bar einstellt, öffnet es bei 10 bar. DBV2 ist eingestellt auf 25 bar. Der Druck an DBV2 steigt jetzt. In dem Fall addiert sich die Federkraft mit dem Druck, der an DBV2 anliegt, da der Druck ja auf die andere Seite der Kugel von DBV1 drückt - also 35bar.

    Ob das nun im Modell so funktioniert, muss man testen.

  • Hallo Niklas,
    was du brauchst nennt sich, Druckschaltventil,gabs mal von Ulrich Meinhard,allerdings weis ich nicht ob man sowas bei ihm noch bekommen kann,meine letzte Bestellung ist 6 Jahre her.
    Mit dem Ventil konnte man zwei unterschiedliche Drücke einstellen und sogar Drucklos schalten,hatte ich im Sennebogen und aktuell auch im Liebherr verbaut.
    Im Liebherr sind 15 Bar für den Unterwagen eingestellt (Leimbach Ventile) und der Arbeitsdruck zum Baggern beträgt 25 Bar.
    Voraussetzung ist eine Fernsteuerung mit mehreren Mischern und viel Zeit,um alles einzustellen.

  • um die oft gestellte frage warum ich mit 35bar Baggere zu beantworten:

    Ich grabe in unserem Garten so zur Lust und Laune. Da wir letztes Jahr ca. 35T. Holz da liegen hatten (-Feuerholz-) ist der Boden entsprechend Verdichtet.
    zum anderen sind die China Zylinder relativ dünn und somit schwach. Auch das kann ein hoher Druck kompensieren. (Bis zu einem gewissen Grad)

    Zum anderen das Thema Mischen. ich persönlich möchte nichts Mischen weil ich einen großen Akku habe der mit einmal Laden ca 3-4h hält.
    zum Anderen läuft meine Pumpe mit max.35% -40% Leistung. Höher zu drehen zum Beispiel auf 100% bringt absolut Garnichts. Der Bagger würde die Hydraulische Leistung gar nicht annehmen.
    (da Bewegt sich weder was Schneller noch kräftiger). Ebenfalls finde ich es Soundtechnisch doof wenn die Pumpe dauernd ihre Drehzahl ändert. Lieber ein Konstantes regelmäßiges Geräusch
    das ist unterm Strich wahrscheinlich sogar gesünder für den Motor als Ihn gleich mit gewalt unter Last hochdrehen zu lassen. Wirklich harte Stromspitzen und sogar Spannungsspitzen entstehen nämlich genau dadurch. Das Einzige was dem Entgegenwirkt ist der hydraulische Antriebsstrang an sich, dieser ist schließlich nachgiebig ab einem Bestimmten Punkt.


    Würde ich dennoch etwas Mischen müsste ich zwischen 10% und 40% Zumischen. Also ein Mischbreich von 30%. Das Bringt es nicht wirklich. (Da Spar ich nicht wirklich was)
    Ebenso würde beim Mischen im unteren Drehzahlbereich der Druck stark schwanken. Somit entstehen 3 Unterschiediche Leistungen abhängig davon wie viele Zylinder ich nutze.
    wenn ich nur einen Nutze hat dieser wenig Leistung. Nutze ich dann einen Weiteren haben beide Insgesamt mehr Leistung als wenn beide einzeln angesteuert würden.


    An einem Anderen Vorschlag das regelbare Ventil von TW Hydraulik zu nehmen, finde ich durchaus gefallen.
    So wäre es Theoretisch möglich an der Fernsteuerung den gewünschten Druck des Anbaugerätes zu wählen.

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