CAT Challenger - Ausführung als Kabelpflug

Hier die Geschichte zu meinem letzten Projekt.

Es ist eine Situation die wohl jeder kennt. Man sieht irgendwo ein interessantes Modell zu einem fairen Tarif und denkt "Das muß ich haben". Wenn das Paket dann eintrifft fragt man sich was man jetzt eigentlich damit machen soll... Also ab damit ins Regal. Genau so ist es mir ergangen mit meinem Challenger. Optisch nicht besonders schön, Veroma Raupenketten statt den Gummibändern, kein Hubwerk, einfach nur zum fahren. Wenigstens der Preis war ok.

Die Baustelle sah mich bereits längere Zeit vorwurfsvoll aus dem Regal an, bis ich eines Tages über ein YouTube-Video stolperte...

https://www.youtube.com/watch?v=sEBdPV5xb_s

Darin zu sehen ein Raupentraktor der zu einem Kabelpflug umgerüstet wurde. Hmmmmm... Kurz recherchiert, hat anscheinend noch niemand gebaut, außer ein paar 1:87-Modellen hab ich nichts gefunden. Perfekt, Projekt steht! Also den Challenger aus dem Regal geholt und zerlegt für die grobe Planung.
Der Challenger bietet recht viel Platz, Kabelpflug hydraulisch wär platzmäßig sogar möglich... Aber für Hydraulik fühle ich mich nicht fit genug, und im allgemeinen hab ich beschlossen das Projekt möglichst einfach zu halten. Also Funktion vor Realismus. Planung geht zu rein mechanisch... Keinen aufwendig gesteuerten Arm, sondern einfach über 2 parallel laufende Arme.

Begonnen hat es mit dem Bau des eigentlichen Pfluges. Basis bildet ein Scharnier aus dem Baumarkt, welches dann mit verschiedenen Profilen und Blechen auf die richtige Dicke gebracht wurde. Ein AFV-Schaufelzahn wurde auch eingearbeitet um das Eindringen zu erleichtern. Ebenso oben 2 Messingrohre als Lagerung. Alles mal zusammengeschraubt und grob in Form gebracht.

Nächstes Problem, wie befestige ich den Verlegearm schwenkbar am Zugfahrzeug? Man möchte ja auch um leichte Kurven pflügen können... Also zuerst mal den originalen Heckteil ausfräsen und dann aus Aluprofilen das Basisstück anfertigen, wieder mit Messingrohren als Lagerung.

Damit alles hält wurden Pflug und Basisstück zusätzlich zur Verschraubung mit Uhu Endfest 300 verklebt und gebacken.

Danach konnten die beiden Teile schön verschliffen und in die endgültige Form gebracht werden.

Als nächstes gings weiter mit einem wichtigen Bauteil, ich nenns einfach mal Verlegeschwert. Das hat ja die wichtige Aufgabe das jeweilige Kabel oder den Schlauch in den Boden zu bringen.

Also als Basis das bereits erwähnte Scharnier, Messingformrohr, Stahlblech und noch ein paar Kleinteile...

auf Wish hab ich mal Rillenkugellager gefunden, die hab ich hier gleich verbaut.

alles verklebt und verschliffen

Verlegeschwert und Pflug mal zusammengesetzt

Sooo, wo war ich? Ach ja... Die Parallelführung des Verlegepfluges hab ich aus einfachen Aluminium U-Profilen gebaut und in Form gefeilt. Als Lagerung dient wieder Messingrohr. Leider hab ich es verabsäumt davon Bilder zu machen, was wahrscheinlich eh besser ist. denn wegen eines groben Denkfehlers wegen der Anlenkpunkte durfte ich das doppelt machen

Die Wanne vom Challenger ist ja an sich sehr stabil, jedoch ist der Heckteil original nur oben mit einer Schraube befestigt. Da das den erwarteten Zugkräften sicher nicht standhält, wurden oben noch 2 zusätzliche Schrauben gesetzt und am Fahrzeugboden eine von hinten bis ganz nach vorne zur (noch zu bauenden) Zugeinrichtung durchgehende Verstärkung eingebaut.

Nun zu einem Problem über das ich länger gegrübelt habe, wie den Pflug heben und senken? Mechanisch stand schon mal fest, aber wie? Für eine Spindel ist der Einbauraum begrenzt, eine Winde könnte ich zwar im Traktor anbringen und umlenken, aber dann ist wieder nichts mit absenken, nur heben... Also Servo, im Fundus geschaut und ein Miniservo gefunden, in den oberen Lenker eingelassen und mit den Hebeln herumprobiert. Herausgekommen ist dabei dann das:

Da das kleine Servo doch einiges an Kraft wirkt, hab ich eine Zugfeder als Unterstützung verbaut. Damits nicht so besch.... aussieht, aus 2 Messingrohren eine "Zylinderattrappe" gebaut.

Und um den Arm gerade zum Fahrzeug zu halten, 2 kurze Federn links und rechts.

Ein weiteres nicht unwichtiges Bauteil ist die Kabelführung. Die Trommel wird ja vorne mitgeführt und über den Traktor zum Pflug geleitet. Dazu sind die Führungen notwendig. Aus Messingrundmaterial und Rohren wurde die hintere angefertigt.

So mal der Zwischenstand, die Richtung stimmt schon mal.

Vielen Dank!

Und ich bitte die Unordnung am Arbeitsplatz zu übersehen... Ich leb nach dem Motto "Nur der Kleingeist hält Ordnung, das Genie überblickt das Chaos"

beim ersten Probelauf im Gewächshaus hats gereicht, da hatte ich aber noch keine zusätzliche Feder verbaut... Von dem her bin ich guter Dinge

Nein leider, hab nur schnell mal probiert und da ist die Kamera nicht mitgegangen

Da der Kabelpflug an sich auf keine andere Maschine angewiesen ist, muß er das zu verlegende Kabel selbst mitnehmen. Dafür ist an der Fahrzeugfront eine Halterung montiert, und am Traktor selbst eine Kabelführung übers Dach. Das galt es auch für mich herzustellen...
Auch hier hat sich 6mm Rundmessing, 8mm Messingrohr und 2mm Schweißdraht als Mittel erster Wahl erwiesen. Nach etwas schneiden, bohren, feilen und löten sah der Anfang dann so aus:

Am Gerät angebracht dann so:

Das selbe Spiel dann noch vor der Kabine...

Für die Kabeltrommelhalterung hab ich an der Wanne eine Konsole aus Aluwinkeln montiert, die dann die Trommel tragen soll.

Dabei hab ich auch gleich die Kupplung der Zugeinrichtung mitgebaut, damit es was hält wieder aus Messing gelötet und zusätzlich verschraubt.

Und fertig in Form gebracht:

Um die eigentliche Trommelhalterung anbringen zu können, wieder aus Messing 2 passende Stücke angefertigt und an der Konsole verschraubt. Ursprünglich wollte ich ja die Halterung schwenkbar machen um die Trommel ferngesteuert aufnehmen zu können, aber da man das Kabel ja sowieso händisch einfädeln muß hab ichs der Einfachheit halber wieder verworfen und starr und dadurch stabiler gebaut.

und an der Konsole fertig montiert