Mechanischer Stufenzylinder

  • Hallo Modellbaukollegen,

    ich würde gerne eine Stufenzylinder nach dem Vorbild von Bianchi Zylinder nachbauen.
    Ich hab mir zwar mal so ein Nachbauteil gekauft, aber der ist leider zu kurz.

    Vielleicht haben hier schon Kollegen einen gebaut. Und haben ein paar Tricks für mich.

    Welche Steigung sollte man verwenden?
    Feingewindeschraube abdrehen oder auch das Aussengewinde selber machen?
    Komplett das Gewinde durchschneiden oder eher nicht?

    Grüße Fuchsi

  • Hallo Stephan,

    ich habe vor ein paar Jahren für meinen SK so ein Zylinder gebaut, der läuft bis heute problemlos. Hier der Baubericht : SK Kipper.

    Ich habe die Teile damals komplett selbst gefertigt (das Material waren Wellen aus einem alten Drucker), ob es mit schrauben geht kann ich nicht sagen, müsste man testen.

    Meine Spindel ist 4 teilig, die Gewinde sind M6x1, M8x1, M10x1 und M12x1, ist ein gefummel die Spindel zu bauen, lohnt sich aber definitiv, für Dich ist die Fertigung gar kein Problem :) . Hatte die Anleitung aus einer alten Truck Modell Zeitschrift von Ende 1990 Anfang 1991 von Konrad Osterrieter, echt interessant.

    Kann Dir den Bericht mal zukommen lassen.

    Bei weiteren Fragen einfach fragen ^^ .

  • Das wäre wirklich super, wenn du mir den Bericht aus der Truckmodell zukommen lässt. Ich hab die Truckmodell erst ab 1996.

  • Moin Stephan

    Ich hab bei meiner Spindel das Gewinde nicht durchgeschnitten sondern oben enden lassen. Hakt oben jetzt ein, wahrscheinlich müsste oben ein "Freistich" ans Ende des Gewindes. Das muss ein Metaller richtig wissen. Das hab ich extra gemacht, denn bei der Original- Bianchi-Spindel hat es mir mehrfach die Endanschläge rausgedrückt. Steigungen auch alle 1. Ich hab mir die Schäfte der Gewindebohrer abgedreht, denn sonst wäre ich nicht tief genug gekommen. Das Außengewinde ist auch geschnitten.

  • Ich hab die Anschläge bei den Reparaturen verklebt und verlötet, es hat nie wieder so richtig gehalten. Darum der Neubau mit festem oberen Anschlag. Angeblich soll man Gewindebohrer "ausspitzen" können um noch tiefer schneiden zu können. Das sind aber alles so Tricks die wahrscheinlich nur nen Maschinenschlosser mit mindestens 20 Jahren Berufserfahrung und einer Tätigkeitsbeschreibung als "Problemlöser" heute noch beherrscht. Vielleicht gibt es hier ja jemanden??? Dann würde auch mein Problem gelöst.

  • Hallo zusammen,


    Das Zauberwort sind Sacklochgewindebohrer

    genau das gleiche wollte ich auch schreiben.

    Habe auch Sacklochgwindebohrer beim Bau meiner Spindel benutzt, da braucht man auch den Schaft nicht abschleifen und der Anschnitt ist auch relativ kurz somit gibt es am Ende weniger Probleme mit dem Festklemmen. Mein Innengewinde ist auch nicht ganz durchgeschnitten sondern 1 -2 mm vor dem Durchbruch aufgehört, damit die Spindel am Ende nicht klemmt habe ich das jeweilige Außengewinde so bearbeitet das sich das ganze wieder gut löst. Die Endanschläge laufen sich dann mit der Zeit ein, am Anfang braucht es etwas mehr Kraft das die Endanschläge sich wieder lösen, war aber kein Problem.

  • Moin Jungs
    Sacklochgewindebohrer hab ich, aber da sind nach Typ auch immer noch 3-6 Leergänge drauf. Eins hab ich aber gelernt: Es gibt unterschiedliche Schaftformen, meine Gewindebohrer haben bzw nach dem Kontakt mit der Drehbank hatten einen "verstärkten Schaft", der gleichmäßige Schaft mit Kernlochdurchmesser ist der "Überlaufschaft".
    Gibt eine schöne Erklärung bei Ruko.

    Felix wie hast du deine Außengewinde bearbeitet?

  • Moin Jungs
    Sacklochgewindebohrer hab ich, aber da sind nach Typ auch immer noch 3-6 Leergänge drauf.

    Hallo Hendric,
    keine Ahnung wo du deine Gewindebohrer herbekommst. Aber 2xD Grundloch oder 3xD ist "üblich".
    Einfach blind ein Gewindebohrer herausgesucht:
    https://www.hoffmann-group.com/DE/de/hom/Mono…/135320?tId=362
    1,5xD:
    https://www.hoffmann-group.com/DE/de/hom/Mono…/131950?tId=362

    Wenn es etwas länger sein darf (2xD):

    https://www.hoffmann-group.com/DE/de/hom/Mono…ichtet/p/131800

    Theoretisch kann man mit dem Gewindebohrer vorschneiden und sich einen vorne kürzen und damit die letzten Gänge das Gewinde fertig schneiden schneiden.
    Oder wie, schon angesprochen, hinten einen Freistich einstechen. Hängst aber natürlich vom Maschinenpark ab.
    Schneiden auf der Maschine hat den Vorteil, dass man dem Gewinde einfacher mehr Spiel geben kann.

    Gruß
    Dirk

  • Hallo Hendric,

    ich habe meine Gewinde mit den Gewindebohrer die einen "Überlaufschaft" haben geschnitten, die waren dann so tief eingetaucht das man diese gerade noch mit dem Windeisen drehen konnte.

    Die Idee von Dirk ist auch gut, das Gewinde Vorschneiden und dann die Letzten Gänge mit mit einem gekürzten Bohrer fertig schneiden.
    Ein Freistich geht mit Sicherheit auch, allerdings bei M6, M8 und M10 Innengewinde fehlt mir das Werkzeug und dann doch die Erfahrung, denke da wirst auch wenige finden die das bei so kleinen Gewinden können.

    Ich habe die Fase am Außengewinde mit der Feile etwas abgerundet so das es sich nicht mehr so stark verklemmt. Wie schon gesagt das Läuft sich auch noch ein.

    Die Idee von Dirk, das mit den Bohrer abschleifen (wenn ich nochmal so eine Spindel bauen sollte) würde ich auf jeden Fall mal ausprobieren, die gefällt mir. Billigen Gewindebohrer aus der Bucht, da machst nichts verkehrt.

  • Moin!

    mal doof gefragt ... wenn du kein Gewinde bis fast Stoß drehen kannst, warum bohrst Du nicht durch, schneidest das Gewinde, Stichst das Material ab, Lötest einen Deckel auf und drehst den Deckelüberstand ab?

    Also Gewindebohrer aussitzen ... dazu braucht man keine 20 Jahre Erfahrung ;) nur eine gute Ausbildung :) Ich habe zu jedem Gewindebohrer einen originalen mit Anschnitt und einen, der ausgespitzt ist. Somit kann ich fast bis zum Grund der Bohrung schneiden.

    Ich wollte auch einen solchen Zylinder mal bauen, ich hätte die einzelnen Stufen einzeln gedreht aus dem vollen (Messing) und Gewinde innen gedreht. Man muss schnell reagieren, wenn man Innen bis auf den Grund Gewinde drehen will. Das Ende wird nochmals mit einem Freistich (DIN 509 Form E oder F). So müsste es gehen ... wie gesagt ... habs nur im Kopf durchgespielt.

  • Hallo Fuchsi,

    Was habt ihr eigentlich für ein Material habt ihr eigentlich für den Zylinder hergenommen?

    Kann ich da eigentlich auch Messing verwenden?

    zugegeben, ich bin eher mit der öligen Variante unterwegs und hab früher mal mit sowas eperimentiert.
    Grundsätzlich und natürlich kannst Du Messing verwenden. Besser ist Aluminiumbronze. Damit ist die Reibung zwischen den Gewinden besser und die Fressneigung geringer. Wenn ich sowas wieder bauen wollte, dann würde ich die Materialien mischen. Störend könnte die Farbe sein. Aber da gibt es auch Möglichkeiten das Messing schwarz zu färben.

    Von der Bearbeitung oder Beschaffung, Kosten sehe ich bei Messing aber keinen Vorteil.

    Freistich oder das Gewinde drehen. Schau euch nach Pico's oder ähnliches (uniturn) um. Durchmesser sind sehr klein. Von der Länge darf man keine Wunder erwarten.
    https://www.cut-tools.eu/product_info.p…a5fff44fe617bb5
    Aber um Freistiche zu stechen unentbehrlich.
    Ich arbeite teilweise mit sowas:https://www.hoffmann-group.com/DE/de/hom/Modu…/270002?tId=690
    und mein liebling: https://www.hoffmann-group.com/DE/de/hom/Modu…/272101?tId=935

    Passt hier nicht rein - aber auch interessant:
    https://www.cut-tools.eu/product_info.p…a5fff44fe617bb5

    Um klar zu stellen. Ich mache keine Werbung für Hoffmann. Es ist nur für mich eine leicht zugängliche und "günstige" Quelle und ich weiß was ich bekomme (Preis/Leistung). Es hilft aber zu wissen, was es gibt und danach kann man den Markt durchsuchen.


    Gruß
    Dirk

  • Hallo zusammen,

    Stephan: wie schon geschrieben habe ich meine Spindel aus Stahl hergestellt, frage mich nicht mit welchen, das waren Wellen aus einem alten Drucker. Das gute war die haben sich Top bearbeiten lassen. Messing könnte auch gehen, einfach mal testen. Oder jemand hat da ein Tipp.

    Henning: Die Lösung mit dem Deckel ist auch eine Idee, ich behaupte aber des muß dann Hartgelötet werden sonnst hält das nicht. Ich würde Gewindebohrer ausspitzen Favorisieren, da ich noch nie Gewinde gedreht habe, und das Größere Hindernis ist meine Drehbank, die hat weder Zug- noch Leitspindel, somit ist von Hand schneiden angesagt :112: .

  • Hallo Stephan

    Ich habe es gleich gemacht wie Felix, alles mit der gleichen Steigung von 1mm, als Material habe ich Silberstahl verwendet. Die Aussengewinde max. nur etwa 3 Steigungen und etwas nachpoliert mit Scotch, die Innengewinde etwas grösser gebohrt wie der Kerndurchmesser. Das Innengewinde wurde durchgeschnitten und am Schluss eine Messingbüchse eingepasst. Am Schluss habe ich das ganze noch mit Diamantschleifpaste "gefügig" gemacht. Ich habe auf dem kleinsten noch einen Sprengring drauf gemacht damit dieser nicht hineinfallen kann.

    Gruess Dave

    Jedem das Seine, mir das etwas andere.

  • Hallo David,

    sauber Arbeit :top:res .

    Das mit der Hülse am Ende einpassen ist auch eine prima Idee, die Hülse ein paar mm rein schrauben, das hält.

    Das hatte ich zuerst so gemacht, funktionierte aber nicht, also habe ich vorne das Gewinde abgedreht, Messing Rohbüchse eingeklebt mit Loctite und danach ausgedreht. War eine Fuselarbeit, aber danach gings.

    Gruess Dave

    Jedem das Seine, mir das etwas andere.

  • Das hatte ich zuerst so gemacht, funktionierte aber nicht, also habe ich vorne das Gewinde abgedreht, Messing Rohbüchse eingeklebt mit Loctite und danach ausgedreht. War eine Fuselarbeit, aber danach gings.


    Die Lösung mit der Steckbaren und verklebten Buchse ist auch gut, gefällt mir besser als nur ein Deckel. Auf jeden Fall hast Du den Fehlschlag mit dem Gewinde gut gelöst bekommen :top

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