Tamiya King Hauler als australischer Road Train

Hallo Forum,

o.k., ich geb´s zu: Auf Tamiya Basis einen Road Train zu bauen ist nicht die allerkreativste Idee. Steht praktisch an jeder Ecke. Trotzdem tu ich es. Das Thema hat mich schon immer interessiert.

Letztlich der Anlaß für dieses Projekt war 1. daß ich gerade eine MFC-01 übrig hatte und 2. daß ich ja im vergangenen Jahr meinen üblichen "Black Friday" Einkauf tätigen musste. Es wurde also ein King Hauler in schwarz.

Da ich mit meinen Modellen immer möglichst nah am Vorbild sein will habe ich viele Bücher studiert und das Internet auf links gedreht.

Wesentliche Merkmale der schweren Zugmaschinen für die Roadtrains mit 2 oder 3 Trailern:

- Fahrerhaus ist höhergelegt um Platz für Kraftstofftanks auf der ganzen Länge zwischen den Achsen zu erhalten. Auspuffrohre, Batterien etc. sind dann zwischen Tanks und Kabinenunterseite montiert

- Trilex-Felgen, weil die einen Reifenwechsel ohne Werkstatt ermöglichen

- Runde Kotflügel an der Hinterachse und viele viele Schmutzfänger

- Luftansaugung bis Höhe Fahrerhausdach verlängert

- Rechtslenkung, natürlich

- "Roo-bar", also ein massiver Rammschutz vor allem wegen der im Outback rumhüpfenden Kangoroos. So ein 120-Tonnen-Zug hat nen Bremsweg wie ein Binnenschiff. Die "Road-Train"-Warntafeln vorne sind bei Trucks mit mehr als einem Trailer Vorschrift.

Sind jetzt alles keine spektakulär neuen Erkenntnisse, aber diese Punkte möchte ich in jedem Fall umsetzen.

Zuerst habe ich den Rahmen entsprechend modifiziert. Die Hinterachsen wurden um 15mm nach hinten versetzt, damit passen je zwei der Tamiya-Tanks zwischen die Achsen. Zugegeben, die Tanks könnten etwas mehr Durchmesser haben, aber ich habe leider nichts Passendes gefunden. Zumal ich auch nicht 400 Euro alleine für Tanks ausgeben wollte.

Die Länge des Rahmens habe ich beibehalten, da der hintere Überhang eh zu groß war.

Fahrerhaus und Sleeper habe ich dadurch höhergelegt, daß ich längere Schrauben verwendet und übrige Paßhülsen von den Stoßdämpferbefestigungen zwischengesetzt habe. Die Bögen der Auspuffanlage habe ich gekürzt, daß sie durch die entstandene Lücke passen.

Auf die serienmäßigen Luftfiltergehäuse habe ich passende Kunststoffröhrchen geklebt, die oberen Gehäuse sind aus PS selbstgebaut. Vorne sind kleine Vierecke aus Tamiya Kühlernetz eingeklebt. Die roten Bereiche habe ich mit Plotterfolie beklebt.

Die wunderschönen Trilex-Felgen und die Kotflügel habe ich bei "Mein RC-Shop" gefunden. Kann nicht mal sagen, von welchem Hersteller die sind.

Jetzt steht die weitere Lackierung an (da klemmt´s mal wieder wegen des Wetters...). Chassis und Rammschutz werden rot, so wie die Felgensterne.

Als erster Auflieger soll ein schon vorhandener Tamiya Kühlsattel drankommen. Der wird natürlich umgerüstet auf Zwillingsbereifung. Dahinter möchte ich dann ein selbstgebautes Dolly mit Flachbettauflieger hängen.

Grüßle

Steffen

Zitat von RoterBaron

Natürlich "" Reine Geschmackssache "" aber der original Tamiya Bullfänger sieht nicht so gut aus.

Da gibt es andere im Angebot.

Hallo Jörg,

was gefällt dir an dem nicht?

Guten Morgen liebe Forumsteilnehmer,

hab grad nochmal nachgeschaut: Die Kotflügel wie auch die Räder sind von lesu (wurde beides in neutralen Pappkartons geliefert...)

Die Räder sind echt klasse! Obwohl ich sonst kein Trilex-Fan bin. Lesu hat die Räder anders konstruiert als sie in echt aufgebaut sind, aber so lassen sich die Einzelteile ohne irgendwelche Abklebearbeiten lackieren. Einziger Kritikpunkt sind die unterschiedlichen Schraubenköpfe für vorne und hinten, aber das ließ sich ja problemlos ändern.

Noch eine kleine Klugscheißer-Info: Diese Räder, wie sie z.B. an US-Trucks verwendet werden, sind keine Trilex-Räder! Originale Trilex von der Firma G+F Fischer haben eine Felge (also der Ring, auf dem der Reifen sitzt), die in drei Segmente unterteilt ist. Daher das "Tri". Es gibt auf der Welt unzählige andere Radsysteme mit separatem Radstern und dann z.B. längs geteilter Felge. Aber das sind halt keine Trilex...

Grüßle

Steffen

Zitat von Fernfahrer

Danke für die Erklärung, wie hast du die Lesu Kotflügel hinten befestigt?

Tja, das ist ein bisschen tricky. Die mitgelieferten Stangen sind zu kurz für eine Montage direkt am Rahmen. Habe bis jetzt 4 Halter aus Stahlblech angefertigt. Für die anderen 4 Punkte in der Mitte muß ich mir noch was einfallen lassen.

Zitat von RoterBaron

Hatte selber schon diesen Bullfänger verbaut.

Das Design bzw. die gesamt Optik gefällt mir nicht besonders.

Aber da Du ihn schwarz lackiert hast, kommt er besser rüber als im normal Zustand.

O.K., gut, das ist dann wirklich Geschmackssache. Ich habe den nicht schwarz lackiert. Das ist die "Sonderedition", gibt´s so direkt von Tamiya. Unlackierter schwarzer Kunststoff und schwarz eloxierte Metallstangen. Das läßt sich besser umlackieren, soll ja rot werden. Mit der vorderen Stoßstange bin ich nicht so glücklich. Vielleicht baue ich mir nochmal so eine hier:

Grüßle

Steffen

Kleine Fortschritte gab´s heute noch:

Fahrerkabine mit PS-Streifen nach unten verlängert und passende Riffelbleche davorgeklebt.

Grüßle

Steffen

Hallo Reiner,

für die Road Train Schilder habe ich am Kuhfänger schon zwei PS-Platten angebracht - auf dem obersten Bild kann man es erkennen.

Das mit den Scheinwerfern werd ich wohl auch so ändern, die Nebelscheinwerfer machen in Australien wenig Sinn...

Der Tipp mit der Abschleppkupplung ist gut! Hab sogar noch eine hier rumliegen.

Grüßle

Steffen

Zitat von gismow

Moin Steffen,

zu den Tanks: Man muss nicht unbedingt kaufen, die sind auch recht schnell aus PS geschnitzt, du darf allerdings keine Stauballergie haben

Schau mal in meinen Thread zum Kenworth C509, da habe ich diverses selbst gebaut.

Hallo Peter,

also einzelne Tanks bau ich auch aus PS. Aber vier? Und die sollen dann auch noch alle genau gleich werden? Och nö...

Aber abgesehen davon: Die sollten ja dann auch schon verchromt sein. Läßt sich das inzwischen einigermaßen ordentlich machen? Folie oder Lack? Hab das bis jetzt noch nicht probiert. Ich kann das aber immer noch nachträglich umrüsten.

Ansonsten war ich die letzten Tage nicht untätig und habe eine vordere Stoßstange gebaut.

1mm Stahlblech passend zum Rammschutz in U-Form gebogen und zwei Deckel als seitlichen Abschluß eingeschweißt. Anschließend gefeilt und geschliffen. Vor dem Lackieren NICHT gespachtelt!

Tja, so sieht´s jetzt erst mal aus. Beim nächsten Motivationsschub bastle ich die noch fehlenden vier Halter für die Kotflügel und dann kommt er in die Warteschleife für´s Lackieren...

Im Moment ist das Wetter so grauslich, da geht das nur mit anschließendem Ablüften mit dem Heißluftfön - und das klappt bei nem kompletten Chassis nicht so toll.

Grüßle

Steffen

Hallo Kevin,

bezüglich der Schrauben gebe ich dir grundsätzlich recht.

Ich versuche bei meinen Modellen die immer soweit möglich damit zu kaschieren daß ich sie mitlackiere. Es ist halt immer noch Tamiya und damit ein Funktionsspielzeug. Bei scaleart und Konsorten würde ich da mit anderen Maßstäben rangehen. Bei besonders störenden Schrauben - z.B. am Fahrerhaus - suche ich mir auch möglichst Alternativen.

Heißt: die seitlich am Rammschutz werden so bleiben, die fallen ja nur bei dieser Nahaufnahme mit Kunstlicht dermaßen auf.

Seitlich am Fahrerhaus werde ich mattschwarze Inbusschrauben verwenden. Und solche vielleicht auch vorne am Stoßfänger. Wobei speziell da ich auch über diese Nietkopfschrauben nachdenken werde, weil man ja an der Innenseite problemlos an die Muttern rankommt.

Grüßle

Steffen